The Clarinet as Prima Donna; Carl Maria von Weber: Klarinettenkonzerte Nr. 1 & 2 + Arie der Agathe aus Der Freischütz (Arr. Andreas Tarkmann) + Variationen über ein Thema aus der Oper Silvana op. 33  (Arr. R. Schottstädt); Roeland Hendrikx, Klarinette, Staatsorchester Rheinische Philharmonie, Michel Tilkin; 1 CD Evil PenguinEPRC0053; Aufnahme 123.2022, Veröffentlichung 05.2023 (66'15) - Rezension von Remy Franck

Diese Aufnahme ist ganz Carl Maria von Weber und seinen Klarinettenkonzerten gewidmet, aber Roeland Hendrikx hat dabei etwas ganz Besonderes im Sinn: er will zeigen, wie opernhaft Weber auch in den Konzerten zu Wege ging. Die Klarinette als Primadonna, so der Titel der Produktion, ist hier Leitlinie, was zu einem faszinierenden lyrischen Spiel führt.

Webers Klarinettenkonzerte hat man bis zur Verdrossenheit akademisch steif, mit romantischem Schwulst und gestelzten Klarinettentönen gehört. Daher muss man Hendrikx und dem Dirigenten Tilkin sehr dankbar sein für ihren frischen Interpretationsansatz. Sie liefern das Gegenstück zu jenen vielen salbungsvollen Versionen, die in den Katalogen zu finden sind.

Die beiden Konzerte werden zu sechs Opernarien für die Diva Klarinette. Und wie nahe sie der Weber-Oper sind, das zeigt die Bearbeitung von Agathas Arie aus dem Freischütz, die Hendrikx sehr schön singt.

Auch die Silvana-Variationen werden wunderbar kantabel musiziert, so dass wir es, aufs Ganze gesehen, mit einer der besten Aufnahmen von Webers Klarinettenmusik zu tun haben.

This recording is entirely dedicated to Carl Maria von Weber and his clarinet concertos, but Roeland Hendrikx has something very special in mind: he wants to show how operatically Weber also composed in the concertos. The clarinet as prima donna, as the production is titled, is the guiding principle here, resulting in fascinating lyrical playing.

Weber’s clarinet concertos have been heard as academically stiff to the point of weariness, with romantic swagger and stilted clarinet tones. So one must be very grateful to Hendrikx and conductor Tilkin for their fresh interpretive approach. They provide the antithesis to those many unctuous versions found in catalogs.       

The two concertos become six operatic arias for the diva clarinet. And just how close they are to Weber’s opera is evident in the arrangement of Agatha’s aria from Freischütz, which Hendrikx sings beautifully.

The Silvana variations are also wonderfully cantabile, so that, taken as a whole, we have one of the best recordings of Weber’s clarinet music.

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