Das Resultat des diesjährigen Klavierwettbewerbs Reine Elisabeth in Brüssel hat viel Kritik und Unmut ausgelöst. Das Publikum im Palais des Beaux-Arts murrte, und ihm folgte die fast einhellige Kritik in der Presse. Beanstandet wurde, dass die chinesische Kandidatin Jiaxin Min keinen Platz unter den ersten sechs gefunden hatte, obwohl viele sie als Siegerin des Wettbewerbs gesehen hatten.

Fragen hat auch die Präsenz von nicht weniger als vier Studenten der Chapelle Musicale Reine Elisabeth im Finale. Es war von einer Pipeline der Chapelle die Rede. Man könnte ja annehmen, dass Kandidaten, die an der Chapelle studieren im Wettbewerb einen Vorteil haben, zumal  die Präsidentschaft des Wettbewerbs und die der Chapelle mit Yvan de Launoit in einer Person vereint sind.

Unehrenhaft ist auch der Umstand, dass die Lehrer von zwei Preisträgern in der Jury saßen. So etwas sollte heute nicht mehr vorkommen.

Und nachdem so viel Kritik formuliert wurde, wurde dann auch noch der Generalsekretär des Wettbewerbs, Nicolas Dernoncourt, auf unbestimmte Zeit beurlaubt.

Schlussfolgernd kann man nur sagen, dass die Strukturen und Methoden beim Reine Elisabeth, immerhin einem der prestigiösten Wettbewerbe der Musikwelt, überdacht werden sollten.

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