In Erlkönigs Reich - Lieder und Balladen von Carl Loewe und Franz Schubert; David Jerusalem, Bassbariton, Eric Schneider, Klavier; 1 CD Hänssler Classic 17012; Aufnahme 10/2016, Veröffentlichung 09/2017 (77’19) – Rezension von Alain Steffen
Unter dem Titel ‘In Erlkönigs Reich’ bringt Hänssler Classic eine CD mit Liedern und Balladen von Carl Loewe und Franz Schubert heraus, die zum Besten gehört, was in Sachen Lied in den letzten Jahren zu hören war. Abgesehen von einem dramaturgisch hervorragend zusammengestellten Programm ist es in allererster Linie der Bassbariton David Jerusalem, Sohn von Wagner-Tenor Siegfried Jerusalem, der hier über alle Maßen begeistert.
Sein Timbre ist sehr angenehm und bringt alle Vorzüge der Bassstimme (Schwärze, sichere Tiefe) und des Baritons (Wendigkeit, heldenhafte Höhe, Expressivität) mit sich. Dazu kommen eine perfekte Diktion und eine in jedem Lied hundertprozentig kongruente Ausleuchtung des Stoffes und der Seelenlandschaft.
In jedem der 16 Lieder hört man, dass es Jerusalem Freude macht, diese Lieder und Balladen zu singen und zu gestalten, und das mit einer Leichtigkeit und Intensität, die allerhöchste Aufmerksamkeit verdienen. Kongenial ist auch die Klavierbegleitung durch Eric Schneider, der sich als idealer Schaffer von Stimmungen und Atmosphären erweist und dabei im Tempo immer hellhörig auf seinen Partner hört und reagiert. Das nennt man musikalische Freiheit im besten Sinne!
Und wenn man sich das Programm ansieht, dann kann der Liebhaber von Balladen sich wirklich freuen: Von Loewe sind da nämlich u.a. ‘Odins Meeresritt’, ‘Tom der Reimer’, ‘Erlkönig’, ‘Her Oluf’ und ‘Archibald Douglas’, von Schubert ‘Erlkönig’, ‘Der Zwerg’, ‘Der Wanderer’, ‘An den Mond’ und ‘Der König in Thule’ zu hören. Unbedingt empfehlenswert!
David Jerusalem – he is the son of tenor Siegfried Jerusalem – has a pleasingly timbred voice combining the advantages of a dark, clearly focussed bass with those of a baritone (agility, heroic high register). The performances are intensely expressive, the singer being well supported by the pianist Eric Schneider.
