Georges Bizet: Les pêcheurs de perles; Patrizia Ciofi (Leila), Dmitry Korchak (Nadir), Dario Solari (Zurga), Roberto Tagliavini (Nourabad), Orchestra, Coro e Corpo di Ballo del Teatro di San Carlo, Gabriele Ferro; Regie Fabio Sparvoli; 1 Blu-ray C-Major 719604; Bild HD 16:9; Stereo & Surround; Live 2014 (118') – Rezension von Remy Franck

Eine Blu-ray hatte ich eingelegt, hungrig nach Bizets wunderbarer und vernachlässigter Oper ‘Les pêcheurs de perles’, aber nach zwei Stunden war ich hungriger als zuvor. Gleich der erste Chor ist eine Qual. ‘Insieme’ hätte der Dirigent den Choristen zurufen sollen. Er machte es nicht und beließ es beim Verwackelten. Dario Solaris erster Aufritt als Zurga ist kaum besser: Intonationsprobleme ‘en masse’, unsauberes Singen, Ausfransen,… kein guter Start, aber wirklich besser sollte es nicht werden. Dmitry Korchaks Nadir hat wenig, um zu gefallen. Die Stimme klingt etwas näselnd, größtenteils matt und hat nur in der Höhe und mit Druck etwas Glanz: Das Duo mit Zurgo bleibt ein Armutszeugnis. Die Arie ‘Je crois entendre encore’ gelingt Korchak besser, lyrischer, aber von ‘wirklich gut’ sind wir noch weit entfernt. Glücklicherweise ist Patrizia Ciofi erfolgreicher, nicht nur weil sie idiomatischer singt, sondern weil ihre Stimme überhaupt ein sehr gutes Niveau zeigt. Da ist nichts auszusetzen.
Gefällig ist die Inszenierung, die den Ort der Handlung, Ceylon, eher abstrakt darstellt, in den Kostümen aber geographisch klar Position bezieht. Fabio Sparvolis Regie strotz nicht gerade von genialen Einfällen, aber zumindest zeigt sie Respekt gegenüber Libretto und Musik.

Vom dürftigen Chor war schon die Rede,. Er wird im Laufe der Vostellung besser, und das Orchester musiziert korrekt unter dem routinierten Dirigat von Gabriele Ferri.

Fazit: Von Bizets ‘Pêcheurs de perles’ gibt es immer noch keine rezente Aufnahme, die das Niveau der historischen Einspielungen unter Fournet oder Dervaux ersetzen könnte.

Though Patrizia Ciofi is a superb Leila and Gabriele Ferris conducting is accurate, unfortunately, neither Dmitry Korchak nor Dario Solari have the qualities to make this production worthwhile.

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