Franz Liszt: Klavierwerke Vol. 53 (Harmonies poétiques et religieuses); Wojciech, Klavier; 1 CD Naxos 8.573773; Aufnahme 09/2018, Veröffentlichung 08/2019 (72'38) – Rezension von Remy Franck

Die Naxos-Reihe der gesamten Klavierwerke von Franz Liszt ist bei ihrem Volume 53 angekommen. Sie beschäftigte bereits mehr als 40 Pianisten, und für die Harmonies Poétiques et Religieuses wurde der 1980 geborene Pole Wojciech Waleczek verpflichtet.

Waleczeck gelingt es, den bei anderen Pianisten manchmal etwas zähflüssigen Charakter dieser Stücke von überflüssigem Pathos zu befreien. Sein Stil wird Poesie und Gefühlen zwar gerecht, aber sie sprechen uns ohne Übertreibung an. Der musikalische Vortrag ist immer aufgelockert sowie atmungsaktiv und versinkt nicht in starrer, ehrfürchtiger Kontemplation. Waleczeck legt die Themen mit großer Sorgfalt vor, phrasiert sie exakt, gibt ihnen Konturen und schafft Spannungen, ohne, weder im Dynamischen, noch im Expressiven, zu übertreiben.

Mit seinem farben- und nuancenreichen Spiel versteht es der Pianist, Bewegung und Reflektion exemplarisch zu einem organischen Ganzen zusammenzubringen. Neben der differenzierenden Gestaltung ist auch die Transparenz im Spiel des polnischen Pianisten bemerkenswert. Es kommen alle Noten deutlich zum Vorschein und man merkt in jedem Takt die Vertrautheit des Interpreten mit dem Werk von Franz Liszt.

The Naxos series of the complete piano works by Franz Liszt has reached Volume 53. It already employed more than 40 pianists, and Wojciech Waleczek was engaged for the Harmonies Poétiques et Religieuses.
Waleczeck succeeds in freeing these pieces from superfluous pathos. His style does justice to poetry and emotions, but without exaggeration. The musical performance is always relaxed and breathable and does not sink into rigid respectful contemplation. Waleczeck presents the themes with great care, phrases them precisely, gives them a suitable relief and creates tension without exaggerating neither the dynamics nor the expressiveness.
With his colourful and nuanced playing the pianist knows how to form an organic whole. The transparency of the Polish pianist’s playing is also remarkable. Therefore his familiarity with the work of Franz Liszt becomes evident in every bar.

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