Krystian Zimerman
Photo: Kasskara / DG
Echternach ist international bekannt als liebenswerter Touristenort inmitten einer reizvollen Landschaft, wegen der großartigen Baudenkmäler aus Römerzeit und Barock, in erster Linie jedoch wegen seiner Springprozession zu Ehren des Hl. Willibrord und gewiss auch wegen seines alljährlichen Musikfestivals. Dieses bietet dem Musikfreund dieses Jahr wiederum ein hervorragendes Programm.
Es beginnt am Samstag 17|05 mit einem Klavierabend des ehemaligen künstlerischen Leiters des Festivals, Cyprien Katsaris, der sich in einigen Stücken von der lokalen Musikgesellschaft begleiten lässt.
Am Sonntag 18|05 spielt die junge Luxemburger Pianistin Cathy Krier Berg, Janacek und Schubert. Cathy Krier wurde von der Kritik als « besonders einfühlsame Interpretin » bezeichnet, die « sehr reflektiv und introspektiv spielt », aber auch spontan und rhetorisch, « um das Innenleben der Musik hörbar zu machen ». Ihre rezente Janacek-CD bezeichnete Pizzicato als « ein Album, das viele weitaus bekanntere Namen weit hinter sich lässt ».
Am 21|05 präsentiert sich der schweizerisch-französische Musiker Emmanuel Pahud, der als der « König der Flötisten » unserer Zeit bezeichnet wird, mit seiner langjährigen Begleiterin, der charismatischen georgischen Pianistin Khatia Buniatishvili, die schon mit der jungen Martha Argerich verglichen wurde.
Am Freitag 23|05 spielen Cyprien Katsaris und Hélène Mercier die Sonate für 2 Klaviere, f-Moll, op. 34 b von Brahms und Schumanns Klavierquintett op. 44 in der Fassung für Klavier zu 4 Händen von Clara Schumann. Es ist ein Programm, das die enge Verbindung zwischen den drei Musikerpersönlichkeiten versinnbildlicht und das in der Einspielung mit Cyprien Katsaris und der aus Québec stammenden Pianistin Hélène Mercier die Kritik begeisterte. Pizzicato hob vor allem die « symphonische Atmosphäre » hervor, die von der Brahms-Sonate ausgeht, sowie die « reiche Klangsprache, bei der sich beide Klaviere auf erstaunliche Weise miteinander verbinden. Beide Interpreten atmen und denken gemeinsam, ja sie scheinen zu einer Einheit zu verschmelzen und lassen so einen kraftvollen und ununterbrochenen narrativen Fluss entstehen. »
Am Sonntag 01|06 sind die Kremerata Baltica und Gidon Kremer in Echternach zu Gast. Seit 1997 begeistert die aus den besten jungen baltischen Streichern zusammengesetzte Kremerata Baltica die Musikliebhaber in aller Welt. Das Orchester ist geprägt von der musikalischen Neugier, der Abenteuerlust und der Hingabe seines Gründers Gidon Kremer. Sie führen zwei außergewöhnliche Werke auf, die 4. Kammersinfonie von Mieczislaw Weinberg und Leonard Bernsteines einziges Violinkonzert, seine vom « Symposion » des griechischen Philosophen Platon inspirierte « Serenade ».
Am Mittwoch 04|06 spielt Krystian Zimerman die Beethoven-Sonaten Nr. 30, 31 und 32. Perfektionismus prägt die Karriere dieses Pianisten. An vielen Stücken arbeitet er jahrelang, ehe er sie im Konzert spielt. Dazu gehören die letzten Beethoven-Sonaten, deren Anschlagskultur er akribisch überlegt und erprobt hat und nur dort spielt, wo er glaubt, sie anschlagstechnisch optimal umsetzen zu können, so z.B. im Echternacher Trifolion.
Am 21|06 musizieren die Solistes Européens,Luxembourg unter Christoph König mit dem Trompeter Gabor Boldoczki. Gleich zwei Trompetenkonzerte spielt der ungarische Trompetenvirtuose, der von der ‘Süddeutschen Zeitung’ als « würdiger Nachfolger » Maurice Andrés bezeichnet wurde.
Am Donnerstag 26|06 spielt das Orchestre de Chambre du Luxembourg unter David Reiland ein originelles Programm « A Tribute to the Jazz Age » mit Werken von Copland, Schostakowitsch, Milhaud und Bernstein.
Tags darauf sind die Preisträger des Concours International Reine Elisabeth 2014 mit dem OPL zu hören.
Und am 29|06 das Programm ‘Echter’Barock mit dem European Union Baroque Orchestra. Das in Echternach residierende Ensemble assoziiert sich für ein « Friedenskonzert » mit dem Clare College Choir Cambridge, der zu den führenden Universitätschören in Großbritannien zählt.
Info und Tickets: www.echternachfestival.lu
