Unsere Leser wissen es zu schätzen. Im Pizzicato beinhalten Gruppen von Musikern Personen aller Geschlechter. Wir machen den Genderfleiß nicht mit, weil wir darauf vertrauen, dass jeder mit einem halbwegs gesunden Menschenverstand weiß, dass ein Musiker auch weiblich sein kann. Der Genderfleiß hat ja auch schon die skurrilsten Blüten hervorgebracht. So steht in einer Biographie einer Flötistin zu lesen, sie sei das Kind zweier Musiker_innen. Die ärmste hat also zwei Mütter und weiß wohl nicht, welche die richtige ist.

Auch das grammatisch gesehen sächliche Mitglied wurde von Genderfleißigen schon in Mitglieder/innen gewandelt. Dabei hatte Heinz Erhardt es einmal so schön getrennt in ‘Mit- und ohne Glieder’.

Der Genderfleiß tendiert übrigens ganz klar in eine Richtung. Das Maskulin von einer Person ist was bitte? Nun komme ja niemand mir mit Person und Personin, also einer doppelten Verweiblichung. Perser geht auch nicht. Also? Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff Fachkraft. Weiblich. Wer also den Posten mit einem Mann besetzt, stellt wen ein? Etwa einen Fachkrafter? Und was machen wir mit den Toten und Totinnen? Und wie ungerecht ist die Sprache denn überhaupt? Warum ist der Tod männlich und die Liebe weiblich? Ach, das ist alles so menschlich, so richtig etwas für Menschen und Menschinnen. Nicht gleichzusetzen mit Masche und Maschinen. Der Motor ist männlich und treibt an. Und die Bremse? Das ist doch eigentlich inakzeptabel. Also, wenn ich eine Frau wäre, würde ich dagegen zu Felde ziehen. Nicht zuletzt weil man(n) auch noch darauf tritt….

In diesem Sinne: Prosit Neujahr, wenn möglich ohne Viren oder Virinnen.

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