Kurt Albrecht: Suite für Violine und Piano op. 14; Joachim Schweppe: Sonate für Violine und Piano Nr. 1, Matyas Seiber: Sonate für Violine und Piano; Gustav Frielinghaus, Violine, Jaan Ots, Klavier; 1 CD KKE Records 22006; Aufnahmen 01.+04.2021, Veröffentlichung 23.11.2022 (64'29) – Rezension von Uwe Krusch

Wenn auch persönliche Kontaktpunkte zwischen den drei vorgestellten Komponisten fehlen, so bieten der Einfluss der Zeitgeschichte auf ihr jeweiliges Leben sowie der Umgang damit eine Verknüpfung, weswegen man sie zusammen führen kann. Jeder von ihnen hat eine persönliche Musiksprache gefunden, die zwar auch frühere Elemente aufgreift, wie schon die Werktitel nahelegen, die aber auch mit neuen Ausdrucksformen nach vorne blickt.

Stichwortartig gefasst hat Albrecht seine Suite neobarock komponiert. Schweppe schrieb die Sonate klassizistisch mit von Spannungen durchwobener Harmonik, während Seiber seine Sonate in Zwölftontechnik verfasste, bei der immer seine ungarische Herkunft durchscheint.

Die beiden Interpreten verleihen der etwas spröde wirkenden Musik dieser drei Komponisten durch ihr zupackendes und gleichzeitig sorgfältig ausbalanciertes Spiel eine Kraft und auch Wärme, ohne die der Charme dieser drei Stücke verborgen bliebe. Die schon lange erprobte Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen und dem Esten führt hier mit Ersteinspielungen der Werke von Albrecht und Schweppe zur sehr lohnenswerten Entdeckung von Komponisten und Werken, die in Vergessenheit gerieten.

Even if personal points of contact between the three composers presented are missing, the influence of contemporary history on their respective lives as well as the way they deal with it provide a link, which is why they can be brought together. Each of them has found a personal musical language which, although it also takes up earlier elements, as the titles of the works already suggest, also looks forward with new forms of expression.

Albrecht composed his suite in neo-baroque style, Schweppe wrote the sonata in classical style with harmonies interwoven with tensions, while Seiber composed his sonata in twelve-tone technique, in which his Hungarian origin always shines through.

Through their gripping and at the same time carefully balanced playing, the two performers lend the somewhat brittle music of these three composers a power and also warmth, without which the charm of these three pieces would remain hidden. The long-established collaboration between the German and the Estonian leads here, with first recordings of the works of Albrecht and Schweppe, to very rewarding discoveries of composers and works that have fallen into oblivion.

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