Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen; Vikingur Olafsson, Klavier; # Deutsche Grammophon 4864553; Aufnahme 2022, Veröffentlichung 06.10.2023 (74’08) - Rezension von Alain Steffen

Jede bisherige Aufnahme des jungen isländischen Pianisten Vikingur Olafsson war ein Ereignis und von allerhöchster Qualität. Die sehr individuellen Interpretationen des Künstlers zeigen neue Wege und beleben alte Vorurteile und Gewohnheiten mit einer gehörigen Portion Frische. Das liegt, wie auch hier in einer herausragenden Aufnahme der Goldberg-Variationen an einem sehr hellen, klaren Klang, der die Musik durch transzendentale Schönheit, präziseste Artikulationen, atemberaube Virtuosität und ein wohlkonzipiertes Interpretationskonzept von Höhepunkt zu Höhepunkt führt.

Jede Variation ist eine Welt für sich und Vikingur Olafsson nimmt den Hörer mit auf eine musikalische Reise durch das Bach-Universum, wie sie schöner und anregender wohl nicht sein kann. Das Album erscheint mit einem ausführlichen Essay, in dem der Pianist über das Werk und seine Geschichte spricht. Hierzu reflektiert er über seine Interpretationsentscheidungen für eine Aufnahme, von der er 25 Jahre lang geträumt hat: « … für mich liegt das Geniale der Goldberg-Variationen nicht im Allgemeinen, sondern im Besonderen ». Und so schafft er mit seiner Aufnahme einen wundervollen, einzigartigen Kosmos, den man als Hörer unbedingt entdecken muss.

Every previous recording of the young Icelandic pianist Vikingur Olafsson has been an event and of the very highest quality. The artist’s very individual interpretations show new ways and revive old prejudices and habits with a good portion of freshness. This is due, as here in an outstanding recording of the Goldberg Variations, to a very bright, clear sound that takes the music from climax to climax through transcendental beauty, the most precise articulations, breathtaking virtuosity and a well-conceived interpretive concept.

Each variation is a world unto itself, and Vikingur Olafsson takes the listener on a musical journey through the Bach universe that arguably could not be more beautiful or stimulating. The album comes with an extensive essay in which the pianist talks about the work and its history. To this end, he reflects on his interpretive choices for a recording he dreamed of for 25 years: « …for me, the genius of the Goldberg Variations lies not in the general, but in the particular. » And so, with his recording, he creates a wonderful, unique cosmos that listeners absolutely must discover.

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