Henri Vieuxtemps: Cellokonzerte Nr. 1 & 2, Capriccio op. 35 c-moll (Hommage a Paganini); Wen-Sinn Yang, Cello, Evergreen Symphony Orchestra, Gernot Schmalfuss; 1 CD cpo 777922-2; Aufnahme 04/2014, Veröffentlichung 10/2014 (53'42) – Rezension von Remy Franck

Der belgische Komponist Henri Vieuxtemps (1820-1881) war einer der bedeutendsten Violinisten seiner Zeit und ist heute als Komponist zahlreicher Violinwerke bekannt. In deren Schatten stehen seine beiden Cellokonzerte, die aber eine durchaus charakteristische Musik enthalten und den Cellisten vor eine heikle technische Aufgabe stellen. Die Konzerte sind nämlich sehr virtuos und strotzen nur so von technischen Schwierigkeiten.

Wen-Sinn Yang lässt seinen Bogen agil über die Saiten streichen und erzielt dabei selbst in schnellen Passagen einen sehr flexiblen und immer kantablen Ton. Zusammen mit Gernot Schmalfuss am Dirigentenpult gestaltet er die Musik in den Ecksätzen sehr eloquent und dramatisch-effektvoll. Sehr eindringlich werden auch die langsamen Sätze gespielt.

Begleitet wird Wen-Sinn Yang in dieser in Taipeh gemachten Einspielung vom taiwanesischen ‘Evergreen Symphony Orchestra’, das in den Streichern durchaus überzeugt und auch kräftig mitgestaltet, während die auch von der Aufnahmetechnik benachteiligten Holzbläser etwas zu vorsichtig spielen und gestalterisch viel zu wünschen übrig lassen.

Wen-Sinn Yang is a committed performer in Henri Vieuxtemp’s seldom played Cello Concertos. The Taiwanese Evergreen Symphony Orchestra has a very convincing string section, yet the wind are bit timid here and one could have expected a more eloquent playing from them.

 

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