Wenn man vom Süden Luxemburgs bis in den Norden eine Linie zieht, liegen auf diesen 82 Kilometern sieben Bühnen für Theater, Oper, Ballett und Konzert, im Schnitt jeweils 11,7 Kilometer weit voneinander entfernt. Eine dieser Bühnen, das CAPE in Ettelbrück, hat gestern 25 Jahre gefeiert. Remy Franck berichtet.
Das im Jahre 2000 eröffnete CAPE, Centre des Arts Pluriels, ist ein erstaunliches Bauwerk für eine Stadt mit knapp 10.000 Einwohnern. Es hat zwar nur einen Saal mit 450 Sitzplätzen, kann aber bühnenseitig alles aufweisen, was ein Vierspartenhaus für große Symphoniekonzerte, Oper, Ballett, Schauspiel und vieles mehr braucht. Davon zeugt ein vielseitiges Programm, das jahraus, jahrein die Luxemburger Kulturlandschaft bereichert.
Man feiere daher auch « ein Vierteljahrhundert Engagement für die Kultur, und somit einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Landschaft Luxemburgs », sagte Aufsichtsratspräsidenten Sabine Augustin.
Eröffnet worden war der Abend, dem Großherzog Henri beiwohnte, mit dem bei solchen Gelegenheiten gespielten Wilhelmus. Drei Mitglieder des in Ettelbrück beheimaten Kammermusikensembles Kammerata Luxembourg, die Geigerin Sandrine Cantoreggi, der Klarinettist Filippo Biuso und die Pianistin Béatrice Rauchs spielten dann auch noch in einer absolut reizenden Interpretation Auszüge aus L’Invitation au Château von Francis Poulenc.
Mit der Tänzerin Djamila Polo stand auch diese Gattung auf dem Programm, und weil das CAPE auch das Musikkonservatorium des Nordens beherbergt, sangen zum Abschluss die Mitglieder der Chorschule des Konservatoriums unter der Leitung von Matthias Rajcyk.
Dazwischen gab es die obligaten Reden und einen interessanten historischen Rückblick. Der Bürgermeister der Stadt Ettelbrück, Bob Steichen, ließ seine Ansprache zur Hommage an diejenigen seiner Vorgänger werden, die den Mut hatten, dieses Vierspartenhaus zu bauen, das heute nicht nur eine lokale, sondern eine regionale und überregionale Bedeutung habe, während Kulturminister Eric Thill auf die Wichtigkeit der Dezentralisierung von Kulturaktivitäten einging, die mit einem Haus wie dem CAPE vorbildlich erreicht worden sei.
Zu Programm des CAPE geht es hier: https://cape.lu/

CAPE Ettelbrück