U 20; Klaviertrios Nr. 1 (Shostakovich, Rachmaninov, Chopin, Brahms); Sternwald Trio; 1 CD QMC 020-0601-01; Aufnahme 05/2020, Veröffentlichung 15/09/2020 (58’55) - Rezension von Alain Steffen

Diese Sammlung von Klaviertrios, die die Komponisten als Teenager geschrieben haben, ist an sich sehr reizvoll. Es ist eine Stunde toller Musik mit Aufbruchsstimmung und für die jeweilige Zeit neuen Klängen, alles gemischt mit dem Genie und der Unbekümmertheit der Jugend.

Das Sternwald Trio hat sich hörbar intensiv mit diesen vier Kompositionen beschäftigt, und so erstaunt es, dass gerade das Klaviertrio Nr. 1 (Poème) des siebzehnjährigen Shostakovich trotz aller Raffinessen in der Interpretation erstaunlich zögerlich angegangen wird.

Dreizehn Minuten dauert das Trio Elégiaque von Rachmaninov, der dieses wunderbare Stück mit 18 Jahren komponiert hat. Hier hält sich das Sternwald Trio für meinen Geschmack etwas zu sehr zurück und geht etwas kopflastig zur Sache,  wenngleich die drei Musiker hier freier spielen als bei Shostakovich.

Mit Chopins im Alter von 19 Jahren komponiertem Trio op. 8 kann man dann endlich die Kunst des Sternwald Trios in vollen Zügen genießen. Chopins Musik liegt den Musikern hervorragend und man kann sich an den virtuos und äußerst dynamisch gespielten vier Sätzen kaum satthören. Gleiches gilt auch für das kurze Scherzo des zwanzigjährigen Brahms. Auch hier bringen die drei Interpreten die Musik auf den Punkt.

In allen vier Werken begeistern die Musiker Wolfgang Schwarzmüller, Violine, Dita Lammerse, Cello und Aniko Drabon, Klavier, mit viel Dialogbereitschaft und spielen als wirkliches Team. Insgesamt eine CD, die man vor allem wegen ihrer Programmzusammenstellung, des Ensemble-Geistes und der tollen Aufnahmetechnik beachten sollte.

This collection of piano trios written by the composers as teenagers is in itself very attractive. It’s great music with optimism and new tunes, all mixed with the genius and carefree spirit of youth.
The Sternwald Trio has obviously dealt intensively with these four compositions, so it is astonishing that especially the account of the Piano Trio No. 1 (Poem) by the seventeen-year-old Shostakovich is somewhat hesitant, despite all the refinements in the performance.
Rachmaninov composed his Trio Elégiaque when he was 18. It just lasts thirteen minutes. Here the Sternwald Trio is a little too reserved and intellectual for my taste, although the three musicians play more freely than in Shostakovich’s Trio.
With Chopin’s Trio op. 8, composed at the age of 19, one can finally enjoy the art of the Sternwald Trio to the full. Chopin’s music suits the musicians excellently and one can hardly get enough of the virtuosic and extremely dynamic four movements. The same applies to the short Scherzo by the twenty-year-old Brahms. Here too, the musicians Wolfgang Schwarzmüller, violin, Dita Lammerse, cello and Aniko Drabon, piano, inspire the audience with their willingness to engage in dialogue and play as a real team. All in all, this is a CD that we appreciate above all for its programme, the ensemble spirit and the great recorded sound.

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