Audite startet mit dieser Einspielung eine auf zunächst drei CDs angelegte Serie mit Jimin Oh-Havenith.
Schumanns 1. Klaviersonate op. 11 entstand in den Jahren 1832-1836 und ist seiner späteren Frau Clara gewidmet. Jimin Oh-Havenith spielt sie mit einer Mischung aus Spontaneität und struktureller Überlegenheit, dass man von den ersten Noten des ersten Satzes an voll in die Musik hineinfährt und eine erlebnisreiche musikalische Reise mitmacht. In der Aria gibt es weder Gefühlsdrücker noch bewusst gesteuerte Sentimentalität. Dem entsprechend geht der zweite Satz vorüber wie ein Moment großen Glücks.
in den beiden letzten Sätzen, wo Kritiker Monumentalität, Ironie und anderes ausgemacht haben, kommt es bei Oh-Havenith zu einer sehr einfachen Erregung, phantasievoll, rein, frisch und mit ungemein großer Klarheit des Vortrags.
Ursprünglich wollte Schumann seine Fantasie op. 17 unter dem Titel ‘Große Sonate von Florestan und Eusebius’ veröffentlichen, die drei Sätze sollten mit ‘Ruinen’, ‘Trophäen’ und ‘Palmen’ überschrieben sein. Auch als Hommage an Beethoven war die Fantasie mal gedacht. Und der erste Satz, « vielleicht der leidenschaftlichste, den ich je geschrieben », gilt als Botschaft an Clara.
Zur Musik passt also der typisch romantische Atem. Und den hat diese Interpretation von Jimin Oh-Havenith. Ihr Spiel bleibt dabei frei von Extravaganzen und klingt sehr spontan. Nichts wirkt überladen, und das bekommt vor allem dem sehr poetisch formulierten und in seiner Einfachheit bewegenden langsamen Finalsatz. Hinzu kommt eine kristallklare Deutlichkeit.
Mithin ist dies ein vielversprechender Auftakt zu dieser neuen Schumann-Reihe.
With this recording, Audite starts a series of three CDs with Jimin Oh-Havenith.
Schumann’s 1st Piano Sonata op. 11 was written in the years 1832-1836 and is dedicated to his later wife Clara. Jimin Oh-Havenith plays it with a mixture of spontaneity and structural superiority that from the first notes of the first movement one is fully immersed in the music and takes an eventful musical journey. There is no consciously displayed sentimentality in the Aria and thus, the second movement passes as a moment of great happiness.
In the last two movements, where critics have made out monumentality, irony, and other things, Oh-Havenith’s excitement is very simple, imaginative, pure, fresh, and with immense clarity of performance.
Schumann originally intended to publish his Fantasie op. 17 under the title ‘Great Sonata of Florestan and Eusebius’, the three movements to be titled ‘Ruins’, ‘Trophies’ and ‘Palms’. The Fantasy was also once intended as a tribute to Beethoven. And the first movement, « perhaps the most passionate I have ever written, » is considered a message to Clara.
So the music requires the typically romantic breath which this interpretation by Jimin Oh-Havenith definitely has. Yet her playing remains free of extravagances and sounds very spontaneous. Nothing seems overloaded, and this is especially good for the very poetically formulated slow final movement, which is moving in its simplicity. In addition, there is a crystal-clear clarity.
This is a promising start to this new Schumann series.
Jimin Oh-Havenith: ‘Schumann has a unique art of expression’