Giuseppe Verdi: Streichquartett; Jean Sibelius: Streichquartett op. 56 (Voces Intimae); Vertavo String Quartet; 1 CD Lawo LWC1201; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 08/2020 (53') - Rezension von Remy Franck

Die Interpretation des Quartetts von Giuseppe Verdi durch das Vertavo String Quartet ist schockierend. Mit Intensität und Strenge spielen sich die Vertavos grimmig durch die Musik, die in dieser Behandlung alles Lyrische und jeden südländischen Charakter verliert. Verdi wird in Leidenschaft brutal ertränkt. Schnell, schnell, Archiv durchsuchen und mit dem Amadeus Quartett ein Reset machen. Ach tut das gut!

Das Sibelius-Quartett liegt den vier Musikern besser. Hier sind sie, wenn auch nicht zuhause, so doch in der Nähe. In der schlackenlosen, herben und leidenschaftlich-intensiven Interpretation kann die Musik gefallen. Allerdings gibt es wärmer klingende Aufnahmen, u.a. die des New Helsinki Quartet, die eine seriöse Alternative darstellen.

The interpretation of Giuseppe Verdi’s quartet by the Vertavo String Quartet is shocking. With intensity and unrestrained passion, the Vertavos play grimly through the music, which in this treatment loses all lyricism and Mediterranean character. Verdi is brutally drowned in passion. Quick, quick, search the archive and do a reset with the Amadeus Quartet. That feels soooo good!
The Sibelius Quartet suits the four musicians better. Here they are, if not at home, then at least close by. The music can be pleasing in this direct, harsh and passionately intense interpretation. However, there are warmer-sounding recordings, including those of the New Helsinki Quartet, which represent a serious alternative.

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