Venice's Fragrance; Anonymus (Venedig, 18. Jh.): Folias; Carlo Arrigoni: Sonate für Mandoline & Violine; Francesco Bartolomeo Conti: Arie Dei colli nostri aus Il trionfo dell'amicizia e dell'amore + Arie Finche spera che la rieda aus L'Astarto; Baldassare Galuppi: Arie Rosa et Lilio aus Jahel; Antonio Lotti: Arie Lascia che nel suo viso aus Teofane; Gennaro Manna: Arie Se un core annodi aus Achille in sciro; Tommaso Traetta: Arie Bella armonia vieni aus Le Feste d'Imeneo; Antonio Vivaldi: Konzerte RV 425 für Mandoline & 523 für 2 Mandolinen; Nuria Rial, Sopran, Juan Carlos Munoz, Mari Fe Pavon, Mandoline, Artemandoline Barockensemble; 1 CD DHM 19439743812; Aufnahme 08/2018, Veröffentlichung 12/06/2020 (69'23) – Rezension von Uwe Krusch

Immer wieder hat es künstlerische und für unsere Betrachtungen vor allem musikalische Zentren im Laufe der Geschichte gegeben. Im Barock war Venedig mit seinem reichen Opernschaffen ein solcher Mittelpunkt, der vielen Komponisten als Sitz oder Ausgangspunkt diente, von dem aus sie in Europa eine neue Heimat fanden und damit den Musikgeschmack von Venedig verbreiteten. Eines der gebräuchlichsten Instrumente der Zeit war die Mandoline, die insbesondere im Zusammenspiel mit der menschlichen Stimme eingesetzt wurde.

Aus einem reichhaltigen, in unterschiedlichsten Archiven schlummernden Repertoire hat das Artemandoline Barockensemble zusammen mit Nuria Rial eine Auswahl unter dem Titel Venice’s Fragrance eingespielt. Zu sechs Arien kommen Konzerte für Mandoline(n) von dem bekanntesten Komponisten aus Venedig der Zeit, Antonio Vivaldi sowie eine Sonate für Mandoline und Violine von Carlo Arrogoni zu Gehör.

Dass allein schon die beschränkte Lautstärke der Mandoline dazu half, die Kompositionen sensibel und feinfühlig zu gestalten, erklärt sich von selbst. Mit großem Fingerspitzengefühl widmen sich die Mitwirkenden dieser Zusammenstellung diesen Details. Nuria Rial beherrscht eine warme Stimmführung, die sie sensibel auskostet und so eine ergreifende Ausstrahlung erzielt, die den Spuren der Werke mehr als folgt. Mit ihrem delikaten Gesang trifft sie die Atmosphären der Arien genau. Eine schöne Harmonie der Stimme Nuria Rials ergibt sich mit dem Ensemble Artemandoline. Dieses ist wahrlich ein Stern am Kunsthimmel Luxemburgs, da es ebenso gekonnt wie delikat und einfühlsam zu Werke geht. Gerade bei der Musik für Mandoline bestätigt es erneut, eine der weltweit besten Gruppierungen zu sein.

Wenn Parfüm so kunstvoll eingesetzt und zerstäubt wird, gibt es einen betörenden Duft.

With its rich operatic output Venice was one of the most important musical centres during the Baroque period. One of the most common instruments of the time was the mandolin, which was particularly popular in combination with the human voice. Under the title Venice’s Fragrance, Ensemble Artemandoline and Nuria Rial recorded a rich selection of pieces, some of them coming from the most diverse archives.
Obviously the limited volume of the mandolin alone helped to make the compositions sensitive and delicate. The participants in these recording devote themselves to these details with great sensitivity. Nuria Rial has a warm voice, with which she sensitively achieves genuine and moving interpretations. With her delicate singing, she accurately captures the atmosphere of the arias. A beautiful harmony of Nuria Rial’s voice is created with the ensemble Artemandoline. This ensemble is truly a star in Luxembourg’s artistic sky. Their playing is as skilful as it is delicate and sensitive. The ensemble once again confirms that it is one of the best groups in the world.
When perfume is used and atomized so artfully, there is a beguiling scent.

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