Bohuslav Martinu: Les Larmes du Couteau (Oper in 1 Akt) + Comedy on the Bridge (Komische Oper in 1 Akt); Elena Tsallagova, Maria Riccarda Wesseling, Adam Palka, Esther Dierkes, Stine Marie Fischer, Björn Bürger, Andrew Bogard, Michael Smallwood, Staatsorchester Stuttgart, Cornelius Meister; 1 CD Capriccio C5477; Aufnahmen 2020/2021, Veröffentlichung 11.2022 (64') - Rezension von Norbert Tischer

Martinus einaktige Oper Larmes de couteau (Tränen des Messers) ist nicht gerade typisch für den tschechischen Komponisten. Er komponierte die rund 25 Minuten dauernde Oper im Jahre 1928 auf ein französischsprachiges Libretto von Georges Ribemont-Dessaignes.

Es ist ein dadaistisches, vom Jazz inspiriertes Werk, das die makabre Geschichte einer jungen Frau erzählt, die sich in den Leichnam eines Gehängten verliebt. Ihre Mutter will, dass sie einen anderen Mann heiratet, einen Nachbarn mit dem Namen Satan. Der umwirbt Eleonore hartnäckig; sie fühlt sich trotzdem zu dem Gehängten hingezogen. Schließlich begeht sie Selbstmord und ist in scheinbarer Glückseligkeit mit dem Erhängten vereint, aber er ist nicht der, für den sie ihn gehalten hat.

Die zweite Oper auf der CD, Veselohra na moste (Comedy on the Bridge) entstand 1935 auf ein tschechisches Libretto. Sie ist auf dieser CD in der englischen Fassung zu hören.

Der Schauplatz ist eine Brücke über einen Fluss in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Fluss trennt zwei gegnerische Armeen während eines nicht näher bezeichneten Konflikts. Josephine Popelka und der Bierbrauer aus ihrem Dorf werden auf die Brücke gelassen und auf der anderen Seite abgewiesen. Beide sitzen nun fest, und der Bierbrauer verwickelt Josephine in einen leichten Flirt. Daraufhin taucht Josephines Verlobter Johnny auf und beschuldigt sie, untreu zu sein. Eva, Bedrons Frau, kommt hinzu und streitet mit ihm. Nach einigem Hin und Her legen die beiden Paare ihre Streitigkeiten bei.

Martinu hat dazu eine lustige Musik komponiert, die voll ist von kleinen Märschen, Polkas und volkstümlichen Balladen. Cornelius Meister dirigiert beide Stücke beschwingt und mit gutem Gespür für ihren Charakter. Die Sänger singen und spielen tadellos.

Martinu’s one-act opera Larmes de couteau (Tears of the Knife) is not exactly typical of the Czech composer. He composed the opera, which lasts about 25 minutes, in 1928 to a French-language libretto by Georges Ribemont-Dessaignes.

It is a Dadaist, jazz-inspired work that tells the macabre story of a young woman who falls in love with the corpse of a hanged man. Her mother wants her to marry another man, a neighbor named Satan. He persistently woos Eleonore; she is nevertheless attracted to the hanged man. Eventually she commits suicide and is united in apparent bliss with the hanged man, but he is not who she thought he was.

The second opera on the CD, Veselohra na moste (Comedy on the Bridge) was written in 1935 to a Czech libretto. It is heard on this CD in the English version.

The setting is a bridge over a river in the first half of the 19th century. The river separates two opposing armies during an unspecified conflict. Josephine Popelka and the brewer from her village are let onto the bridge and turned away on the other side. Both are now stranded, and the brewer engages Josephine in mild flirtation. Josephine’s fiancé Johnny then shows up and accuses her of being unfaithful. Eva, Bedron’s wife, comes along and argues with him. After some back and forth, the two couples settle their differences.

Martinu has composed fun music for the occasion, full of little marches, polkas and folksy ballads. Cornelius Meister conducts both pieces buoyantly and with a good sense of their character. The singers sing and play impeccably.

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