Ludwig van Beethoven: Klaviertrio Nr. 7, op. 97 (Erzherzogtrio) + Trio WoO 38 (Trio Nr. 8) + Allegretto WoO 39 (Trio Nr. 9)  + Variationen über Ich bin der Schneider Kakadu op. 121a; Van Baerle Trio (Hannes Minnaar, Klavier, Maria Milstein, Violine, Gideon den Harder, Cello); 1 SACD Challenge CC72782; Aufnahme 07/2018 + 07/2019, Veröffentlichung 10/2019 (78'52) – Rezension von Uwe Krusch

Mit diesem vierten Teil widmet sich das Van Baerle Trio gleich zu Beginn dem offiziellen Abschluss dieser Gattung für Beethoven, dem als Erzherzogtrio bekannten Werk. Dazu gesellen sich die schon wegen ihres Beinamens ebenfalls geläufigen Variationen über ‘Ich bin der Schneider Kakadu’ und zwei hinterlassene Werke, das frühe Trio, vielleicht einmal als op. 1 gedacht, in Es-Dur und ein noch späterer Satz als das Erzherzogtrio, das einsätzige Stück in der gleichen Tonart.

Gegenüber früheren Aufnahmen scheint sich das Van Baerle Trio ein wenig auf seinen Lorbeeren auszuruhen oder ihm gehen die Ideen und der Elan verloren. Über das Warum kann man sicher lange spekulieren. Aber ihr Antritt ist hier auch deutlicher Beethoven-geprägt in dem Sinne, dass er dunkler und kantiger wird, als bisher erfahren. Sie lassen die Musik nach wie vor fließen, aber hier treten auch markantere Akzente und eine Lebenslast des Komponisten zeigende Ausdrucksweise hinzu, die die Sicht in eine andere Richtung lenken. Damit nähern sie sich dem gebräuchlichen Herangehen an diese Musik.

Das Klangbild bleibt durchsichtig mit dem vorherrschenden, aber nicht überdominanten Flügel. So markiert diese Aufnahme eine Weiterentwicklung, die die Erwartungen nicht ganz trifft.

Comparing this fourth part of the Beethoven Trio series to the previous ones, we see that the Van Baerle Trio seems to rest a little on its laurels. The three musicians have lost ideas and energy. They continue to allow the music to flow, but here we also find more striking accents and expressive indications showing the composer’s burden of life, which steer the view in a different direction. This brings the Trio closer to the usual performing standards.
The sound remains transparent with the predominant but not over-dominant grand piano. Yet, we have to conclude that this release marks a further development that does not quite meet our expectations.

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