Wolfgang Amadeus Mozart: Sonaten für Klavier und Violine D-Dur KV 306, F-Dur KV 376, B-Dur KV 378, A-Dur KV 402 + Sechs Variationen auf 'Hélas, j’ai perdu mon amant' KV 360; Ulf Schneider, Violine, Stephan Imorde, Klavier; 1 CD Cavi 42 60085533725; Aufnahme 02/2014, Veröffentlichung 05/2017 (59'16) – Rezension von Uwe Krusch

Neben vier Sonaten aus unterschiedlichen Lebensabschnitten für die Besetzung Violine und Klavier sind die Sechs Variationen, deren Originaltitel ‘Hélas, j’ai perdu mon amant’ lautet, auf der Aufnahme von Ulf Schneider und Stephan Imorde vereint. Die Auswahl erfolgte nach dem Gesichtspunkt, dass diese Werke den Interpreten besonders am Herzen liegen.

Wenn man weiß, dass Mozart einige Sonaten so kurzfristig komponierte, dass er für die Uraufführung nur den Violinpart ausschreiben konnte und den Klavierpart selber am Klavier auswendig dazu spielte, kann man einmal mehr die außergewöhnlichen Fähigkeiten bewundern. Erwähnenswert ist auch, dass zu dieser Zeit noch die Sonaten als Sonaten für Klavier mit Begleitung einer Violine bezeichnet wurden. So kann man bei den Werken ab KV 301, also allen hier eingespielten, bemerken, dass der Geige durchaus nicht nur eine begleitende Aufgabe zukommt, sondern dass die beiden Instrumente einen gleichberechtigten intensiven Dialog führen. Damit schuf er die Grundlage für die weitere Entwicklung dieses Werktypus, nicht nur bei der Titelbezeichnung.

Die beiden Ausführenden blicken auf eine schon zwanzigjährige Duozeit zurück. Der Geiger ist auch als Mitglied des ‘Trio Jean Paul’ und des ‘Bartholdy Quintetts ‘und damit vor allem kammermusikalisch tätig. Der Pianist Imorde ist u.a. im Novalis-Trio aktiv. Als Duo verbinden sie oft in Zusammenarbeit mit Schauspielern Text und Musik. Aus dem Kontext eines solchen Projektes stammt auch diese Aufnahme des musikalischen Teils.

Die intensive kammermusikalische Betätigung hat den Musikern die Erfahrung und Gelassenheit gegeben, eine unaufgeregte, fesselnde Interpretation zu gestalten.

Wie es früher auch schon an dieser Stelle über das Spiel des ‘Auryn Quartetts’ in den Haydn-Quartetten gesagt wurde, fällt auch diese Vorführung durch eine geradezu unauffällige Gestaltung auf, die das Zuhören gerade deswegen spannend macht, weil die feinen Nuancen und affektlosen Bewegungen umso besser beleuchtet werden.

Four sonatas as well as the variations on Hélas, j’ai perdu mon amant for piano and violin show the soloists as perfectly dialoguing chamber musicians, whose performances are finely nuanced and calm, but nonetheless captivating.

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