Edvard Grieg: Orchesterwerke und Bearbeitungen, Musik für Stimme und Orchester, Kammermusik, Klaviermusik, Lieder; Havard Gimse, Rudolf Jansen, Håkon Austbö, Klavier, Alexander Tchernov, Irina Popova, Violine, Igor Boguslavsky, Viola, Alexander Rudin, Cello, Moscow Trio, Inger Dam-Jensen, Palle Knudsen, Anne Marit Jacobsen, Isa Katharina Gericke, Alexander Vinnitsky, Vladimir Ovchinnikov, Marianne Hirsti, Knut Skram, Royal Scottish National Orchestra, Malmö Kammerchor und Symphonie Orchestra, Bjarte Engeset; 25 CDs Brilliant Classics 95914; Aufnahmen 1991-2009, Veröffentlichung 11/2019 (27h15) – Rezension von Uwe Krusch

Grieg wird ja gerne als Meister der kleinen Form angesehen. Betrachtet man nur Anteile der unterschiedlichen Gattungen an dieser Sammlung, so nehmen Klavierstücke mit sieben und Lieder mit ebenso vielen CDs gegen nur acht mit Orchestermusik und drei Kammermusik-CDs schon einen großen Raum ein. Andererseits gibt es auch die großen Werke wie etwa die Symphonie, das Klavierkonzert und vor allem die in ihrer Form einmalige Bühnenmusik Peer Gynt, die zu Griegs bekanntesten Schöpfungen zählen. Dennoch: Wer die kleinen Formen abstellt, greift zu kurz.

Diese Kollektion von 25 Schallplatten enthält auch unterschiedliche Fassungen, wie die komplette Musik zu Peer Gynt und die beiden Peer-Gynt Suiten oder auch die Suite aus Holbergs Zeit im Original für Klavier und auch die Fassung für Streicher. Und natürlich darf Anitras Lied in Lied-, Klavier- und Streicherfassung nicht fehlen.

Die interpretatorische Qualität der Werke ist durchaus gut, mit einigen sehr gelungenen Aufnahmen, wie der die Sammlung eröffnenden Ouvertüre Im Herbst ebenso wie der des Klavierkonzerts mit Havard Gimse als Solist. Für die Klaviersolowerke zeichnet Hakon Austbö, die Lieder begleitet Rudolf Jansen am Piano.

Die Sängerinnen und Sänger norwegischer Provenienz können mit der Muttersprache und auch feiner Gesangskunst punkten. Dass sie nicht das Niveau ganz Großer erreichen, fällt wegen der Authentizität nicht ins Gewicht.

Die Musiker der Kammermusik zeigen die Werke in Deutungen, die auf die große Wertigkeit der Musik zielen und weniger die folkloristisch gediegene Seite schielen. Das liefert großartig angelegte Interpretationen, die im Detail ein wenig an strukturierter Auseinandersetzung fehlen lassen.

Die beiden Orchester, aus Schottland und Schweden, tragen sehr vorteilhaft zum Gesamtergebnis bei, mit leichten Pluspunkten für die Nordseeanrainer.

Grieg is often regarded as a master of the small form. Piano pieces with seven and songs with just as many CDs against only eight with orchestral music and three with chamber music occupy a large space. On the other hand the great works such as the Symphony, the Piano Concerto and above all the unique stage music Peer Gynt are far better known.

This collection contains recordings of works in different versions, such as the complete music for Peer Gynt and the two Peer-Gynt Suites or the suite from Holberg’s time in the original for piano and also in the version for strings. And of course, Anitra’s song is not missing and presented in various versions.
The overall quality of the performances is quite good, with some very successful recordings such as the overture Im Herbst or the Piano Concerto with Havard Gimse as soloist. The singers of Norwegian origin can score with their native language and fine vocal artistry. They might not reach the highest level, but the authenticity of their singing is clearly an asset.
The performers of Grieg’s chamber music underline the great value of the music and less at the folkloristic side. The two orchestras, from Scotland and Sweden, contribute very advantageously to the overall result.

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