Piotr Tchaikovsky: Symphonie Nr. 6; Antonin Dvorak: Rusalka-Suite; Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck; 1 SACD Reference Recordings FR-720SACD; Aufnahme 05/2015, Veröffentlichung 04/2016 (67’03) - Rezension von Alain Steffen
Pünktlich zur Europatournee des ‘Pittsburgh Symphony Orchestra’ erschien diese neue Aufnahme mit der 6. Symphonie von Tchaikovsky und der Rusalka-Fantasie von Antonin Dvorak in der Bearbeitung von Manfred Honeck und Tomas Ille.
Obwohl es viele hervorragende Aufnahmen der ‘Pathétique’ gibt, heben sich Honecks Interpretation und das fantastische Spiel des PSO aus der Masse heraus. Honeck wandelt auf Mravinskys Spuren und findet mit seiner sehr intensiven Sichtweise ein ideales Gleichgewicht zwischen Emotionen und scharfumrissenen musikalischen Konturen. Das hervorragend eingefangene Spiel des PSO ist mustergültig und beeindruckt ebenso durch eine klare Melodienführung wie durch imponierende Forte-Passagen.
Honeck gelingt es immer wieder, neue klangliche Aspekte in dieser wunderbaren Symphonie zu finden, so, dass die Musik selbst und aus sich heraus dem Hörer neue Perspektiven eröffnet. Durch die kluge und detailfreudige Konzeption lassen Honeck und seine Pittsburgher viele andere Aufnahmen hinter sich und beweisen, dass man selbst bei einem altgedienten Schlachtross wie der Pathétique als Interpret immer noch fündig werden kann. Sehr interessant und musikalisch wertvoll erscheint uns auch die Orchestersuite aus Dvoraks Oper ‘Rusalka’, die der Chefdirigent zusammen mit dem jungen tschechischen Komponisten Tomas Ille selbst erstellt hat. Es ist ein Genuss, dieser Musik in der Interpretation des PSO zuzuhören. Allerdings hätte das zwanzigminutige Stück besser vor die Symphonie als hinter das Adagio lamentoso gepasst, dem man eigentlich keine weitere Musik hinzufügen sollte. Doch das kann man am CD Player ja auch umprogrammieren….
Manfred Honeck’s account of the Pathétique is outstanding, with quite a lot of refreshed sound and a good balance between sharp musical contours and emotion.
