Enrique Granados: Goyescas (Intermezzo), Danza de los ojos verdes, Danza gitana, La nit del mort, Dante; Gemma Coma-Alabert (Mezzosopran), Jesús Álvarez Carrión (Tenor), Lieder Càmera, Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalunya, Pablo González; 1 CD Naxos 8.573264; Aufnahmen 2013/14, Veröffentlichung 06/2016 (56'57) – Rezension von Remy Franck

Diese CD beginnt mit einem Schock: wer das Intermezzo aus ‘Goyescas’ mit den Streichern der Berliner Philharmoniker unter Karajan im Ohr hat, wird sich mit dem etwas rauen Klang aus Barcelona schwer tun. In den beiden folgenden Tänzen ist das Orchester keinen solchen Gefahren ausgesetzt und bringt die Musik in schwungvoll-farbiger Art zu Gehör.

‘La nit del mort’ (Nacht des Toten) entstand 1897 und ist für Tenor, Chor und großes Orchester komponiert. Granados bezeichnete das Werk als Tondichtung der Trostlosigkeit. Doch obwohl es ruhig und verhalten beginnt, entwickelt es sich dramatisch und zeigt in einer zum Teil sogar bombastischen Musik Einflüsse der Franzosen, aber auch von Wagner. Die Aufführung wird dem Werk gerecht, und der Tenor Jesús Álvarez Carrión ist eine zuverlässige Besetzung.

Die gut halbstündige Tondichtung ‘Dante’ ist ein düsteres und für einen Spanier eher untypisches Werk, das nicht ohne Grund mit Musik von Edward Elgar verglichen wurde. Aber auch Anklänge an Liszt und Wagner sind nicht zu überhören.

‘Dante’ bezieht sich auf zwei Episoden der ‘Göttlichen Komödie’, ‘Dante e Virgilio’ und ‘Paolo e Francesca’. Der erste Teil ist rein symphonisch, während der zweite Teil, wo ein Mezzosopran singt, einer Konzertarie ähnelt, die Gemma Coma-Alabert akkurat singt. Das Orchester spielt mit viel Elan, und am Ende hat der Hörer den Anfangsschock mehr als überwunden. Es bleibt von der CD ein überaus positiver Eindruck.

After the rather rough Intermezzo from Goyescas, the performances are of good quality, allowing the listener to discover some pieces from Granados that are not so typical for him.

  • Pizzicato

  • Archives