Die Dresdner Sinfoniker widmen dem Genozid an den Armeniern vor hundert Jahren ihr Konzertprojekt ‘Aghet’. Bei diesem Völkermord kamen zwischen 800.000 bis 1,5 Millionen Angehörige der christlichen Minderheit im Osmanischen Reich ums Leben.  Die Türkei erkennt diesen Genozid nicht an und fordert nun von der EU, die Produktion nicht weiter zu fördern. Der Intendant des Orchesters spricht von einer Attacke gegen die Meinungsfreiheit. Die Agentur für Bildung, Audiovisuelles und Kultur bei der EU-Kommission stehe jedoch weiter hinter dem Projekt, ist in einer Pressemitteilung zu lesen. Allerdings wurden Informationen zu ‘Aghet’ auf ihrer Internetseite entfernt, um einem noch zu veröffentlichenden Text mit neuer Wortwahl Platz zu machen. Das sei eine weitere Einflussnahme des Erdogan-Regimes auf freie Meinungsäußerung in Europa, heißt es.

Die nächste Aufführung von ‘Aghet’ wird am 30. April im Dresdner    Festspielhaus ‘Hellerau’ stattfinden. Am 29. April um 19 Uhr ist das    theaterpädagogische Vermittlungsprojekt  dazu, ‘Die  40 Tage des Musa    Dagh’ mit Schülerinnen und  Schülern zweier Dresdner Gymnasien zu    sehen. Im November soll das Konzert, für das sich die Sinfoniker mit Kollegen aus der Türkei, Armenien und Mitgliedern des ‘No Borders Orchestra’ aus dem früheren Jugoslawien verstärkten, in Istanbul, Belgrad und Jerewan gastieren. Ob das Konzert in Istanbul tatsächlich stattfinden wird, darf bezweifelt werden.

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