Josef Suk: Klavierquintett op. 8; Antonin Dvorak: Klavierquintett Nr. 1 op. 81; Ensemble Syntonia; 1 CD Syntonia SYN 001; 2013 (72'13) – Rezension von Remy Franck

Mit zwei energetischen Interpretationen wartet das Quintett Syntonia, laut eigener Angabe das einzige Klavierquintett Frankreichs, auf dieser CD auf. Die Streicher Stéphanie Moraly, Thibault Noally, Anne-Aurore Anstett, Patrick Langot und ihr Pianist Romain David spielen die schnellen Sätze beider Werke kraftvoll und zupackend, aber auch mit großem Klangempfinden und sind in den langsamen Sätzen ganz bewegend. An Dynamik, Nuancierungskraft und an kommunikativer Leidenschaftlichkeit ist hier gewiss alles vorhanden, was in diesen Kompositionen einen Musikgenuss allerersten Ranges garantiert. Im Adagio religioso des Suk-Quintetts erreicht Syntonia eine stupende Tiefe, als sei die Religion bis in den dunkelsten Ecke einer Nekropole vorgedrungen. Umso kontrastreicher ist dann der burschikose Aufbruch ins Scherzo, so als mache der Teufel dem ‘religioso’ eine lange Nase.

Auf das Böhmisch-Musikantische und das entsprechende, etwas gemütliche Temperament muss der Hörer natürlich in diesen Aufnahmen verzichten, hier ist auch die Färbung schon eher französisch. Aber das ist kein Nachteil, sondern erweitert höchstens das Interpretationsspektrum beider Werke. Böhmisches Gemüt gibt es hinreichend in anderen Einspielungen.

Auch aufnahmetechnisch ist hier nichts einzuwenden. Das Klangbild ist ausgewogen und räumlich.

Syntonia plays both Quintets by Suk and Dvorak with much energy and passion, though there are also very sensitive slow movements, conveying strong emotions.

  • Pizzicato

  • Archives