Trondheim Solistene
(c) Nikolaj Lund

Inwiefern geht eigentlich der Gedanke von Bildung durch Bewegung sowie der kulturellen Entwicklung durch Wanderschaft in der Rede von Flüchtlingsströmen unter? Verdankt sich nicht auch die Entwicklung von Hochkultur einem kulturellen Austausch? Diese Traditionen werden performativ in Erinnerung gerufen, wenn die ‘Trondheim Solistene’ am heutigen 16. Juni auf den Orkney Inseln vor Schottland beim ‘St. Magnus Festival’ ein Oratorium von Alasdair Nicolson zur Uraufführung bringen und damit gleich weiter pilgern werden.

Die Spiegelung der modernen Migrationsbewegung mit den frühen Wurzeln der eigenen Kultur wird weitergetragen, nach Norwegen und zu Ehren eines Wikingers, Olav, der auszog, um im Baltikum, England und der Normandie Erfahrungen zu sammeln, und zur Gründung eines eigenen Staats nach Norwegen zurückkehrte.

Für seine Komposition nahm sich Alasdair Nicolson die vom ‘Stabat Mater’ ausgehende Erzählung des Dramatikers Jon Fosse zur Grundlage, in der ein Paar auf der Suche nach einem sicheren Ort für sein neugeborenes Kind rastlos weiterpilgern muss.

Die neue Komposition wird von den ‘Trondheimer Solistene’ gemeinsam mit den ‘BBC Singers’, der norwegischen Sopranistin Ann-Helen Moen und dem britischen Bassisten Simon Bailey aufgeführt. Kurz darauf werden die ‘Trondheim Solistene’ am 30. Juni beim Rheingau Musik Festival auch in Deutschland zu erleben sein.

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