The Berlin Album - Triosonaten aus Berlin: Georg Anton Benda: Triosonate E-Dur; Johann Gottlieb Graun: Triosonaten A-Dur und G-Dur (Melancholicus und Sanguineus), Johann Gottlieb Janitsch: Triosonate G-Dur, Johann Philipp Kirnberger: Triosonate d-Moll, Prinzessin Anna Amalia von Preußen: Fuge D-Dur, Johann Abraham Peter Schulz: Triosonata a-Moll; Ensemble Diderot, Johannes Pramsohler, Violine; 1 CD Audax ADX13726; Aufnahmen 12/2019, Veröffentlichung 09/10/2020 (Int.) 16/10/20202 (D) - (69'19) – Rezension von Uwe Krusch

Bei der aktuellen Ausgabe ziert wieder ein Tier, diesmal ein Stachelschwein, den Titel der CD. Es handelt sich erneut um ein Bild aus der Enzyklopädie von Diderot/d’Alembert. Diderot, der französische Schriftsteller, Philosoph und Enzyklopädist, ist Namensgeber dieser Kammermusikvereinigung. Ihr Spezialgebiet sind die Triosonaten aller Couleur. Bei jeder Ausgabe widmen sie sich einem anderen Schwerpunkt. In diesem Fall sind es Werke aus der Sammlung von Friedrich II. dem Großen in Berlin. Von den sechs vorgestellten Sonaten und der Fuge von Prinzessin Anna Amalia von Preußen sind bis auf das Werk von Kirnberger alle Ersteinspielungen. Der Werkkanon zeichnet sich sowohl durch vom Affekt bestimmte als auch dem empfindsamen Stil zuzuordnende Kompositionen.

Johannes Pramsohler, der das Ensemble begründet hat und weiterhin zusammen hält, spielt zusammen mit dem Geiger Roldán Bernabé die Solostimmen. Gulrim Choï am Cello und Philippe Grisvard, Cembalo und Hammerklavier, vervollständigen mit der Continuo Gruppe das Quartett. Alle Werke verlangen professionelle Musiker, da jede Komposition einen persönlichen ausgearbeiteten Charakter hat. Beispielsweise die Sonate von Johann Gottlieb Janistsch zeichnet sich durch in jedem Sinne höchste Anforderungen aus, müssen doch beide Geigen bis in die siebte Lage kraxeln. Auch sonst werden mit Anekdoten Anmerkungen zu den Werken und der Musikszene im Berlin der Zeit gegeben.

Das Ensemble Diderot hat schon mehr als zehn Alben veröffentlicht, die immer eine Stadt und ihre Musik oder ein anderes Kapitel konzentriert betrachten. Dieses Album zeigt erneut die hochklassige Ensemblekultur der vier Musiker, die sich mit Inbrunst und technischem Vermögen auch dieser Musik angenommen haben, lassen den Hörer die eigene Hingabe mit jedem Ton hören. Musikalisch im Wettstreit, als Mitglieder des Ensembles dem Ziel der einvernehmlichen Widergabe und auch jeder Einzelheit verpflichtet, gelingt es ihnen dennoch, die Entwicklungslinien herauszustellen. Wieder einmal eröffnen sie einen neuen Blick mit Charme und gelungener Umsetzung.
For the current release, the title of the CD shows again adorned an animal, this time a porcupine. It is again a picture from the encyclopaedia by Diderot/d’Alembert. Diderot, the French writer, philosopher and encyclopaedist, gave his name to this chamber music association. Their speciality are the trio sonatas of all colours. With each edition they devote themselves to a different focus. In this case they took works from the collection of Frederick II the Great in Berlin. Of the six sonatas presented and the fugue by Princess Anna Amalia of Prussia, all of them are first recordings, except for the work by Kirnberger. The canon of works is characterised both by compositions determined by affect and compositions that can be assigned to the sensitive style.
Johannes Pramsohler, who founded the ensemble and continues to keep it together, plays the solo parts together with the violinist Roldán Bernabé. Gulrim Choï on the cello and Philippe Grisvard, harpsichord and fortepiano, complete the quartet with the continuo group.
The Ensemble Diderot has already released more than ten albums, which always take a concentrated look at a city and its music or another chapter. This album shows once again the high class ensemble culture of the four musicians, who have taken on this music with fervour and technical ability, letting the listener hear their own commitment with every note. Musically in competition, the members of the ensemble are committed to the goal of consensual reproduction as well as to every detail. They nevertheless succeed in highlighting the lines of development. Once again they open a new view with charm and successful implementation.

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