Supersonic - Antonin Dvorak: Klaviertrio Nr. 3; Bedrich Smetana: Klaviertrio op. 15; Joseph Suk: Elegie für Klaviertrio op. 23; Sitkovetsky Trio; 1 SACD BIS 2059; 4/13 (73'11) – Rezension von Remy Franck

Wenn die Musiker des ‘Sitkovetsky Trio’ zum ersten Satz des Dvorak-Trios op. 65 abheben, und die Düsterkeit des Beginns mit großer Ernsthaftigkeit herausarbeiten, nicht ohne eine gewisse Nähe zu Brahms zu suggerieren, ist der Hörer sofort auf ihrer Seite, zumal es an Intensität im Spiel der drei nicht fehlt.

Das Trio besteht aus dem 30 Jahre alten Alexander Sitkovetsky, einem Neffen von Dmitri Sitkovetsky, dem 28-jährigen deutschen Cellisten Leonard Elschenbroich und der 30-jährigen chinesischen Pianistin Wu Qian. Das Trio ist musikalisch aufs Feinste abgestimmt und wechselt mit traumwandlerischer Sicherheit in der Führungsrolle, wobei die Balance immer perfekt ist.

Das Adagio in dem kurz nach dem Tod von Dvoráks Mutter entstandenen Trio wird bei den dreien zum tiefgehenden Klagegesang, der jedoch jeder Trostlosigkeit entbehrt und mit sehr positiven Gedanken endet, wodurch sich das furiantähnliche Finale ganz natürlich und ungemein energiegeladen sowie spannungsvoll anschließt.

Auch Smetanas einziges Klaviertrio steht in einer Moll-Tonart und wurde ebenfalls als Reaktion auf den Tod geschrieben. Im Fall des 31-jährigen Smetana war es jener der ältesten Tochter Bedřiška die kurz zuvor an Scharlach-Fieber gestorben war. In der Musik mischen sich Gedanken an frohe Zeiten mit dem Kind und Gedanken der Trauer, die das ‘Sitkovetzky Trio’ leidenschaftlich und spannungsvoll mischt. Im zweiten Satz werden die Kontraste zwischen Nostalgie und schmerzenden Erinnerungen ebenfalls sehr konstruktiv verwertet. Den symbolstark an Schuberts ‘Erlkönig’ erinnernden Satzbeginn des Finales gestalten die drei Musiker extrem dramatisch, ehe die zarten Erinnerungen an das kleine Mädchen wieder Überhand nehmen, vom ‘Erlkönig’ erneut verscheucht werden, der wiederum einem Trauermarsch Platz macht.

Nach soviel Leidenschaftlichkeit beschließt die Elegie von Josef Suk das Programm mit ruhiger Melancholie und zeigt, wie überlegen das ‘Sitkovetsky Trio’ dieses sensibel zusammengestellte und gespielte Programm gestaltet.

Two powerful works of the trio literature, written after the loss of a mother and a daughter, are played with passion, energy and a perfectly formed alternation between dark and bright – death and life –, so giving much expression to the music.

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