Thomas Larcher
(c) Richard Haughton

Der österreichische Komponist Thomas Larcher, 55, wurde mit dem ‘Prix de Composition Musicale’, dem Kompositionspreis der ‘Fondation Prince Pierre’ (Monaco), ausgezeichnet. Den mit 75.000 € dotierten Preis erhält er für seine Sinfonie Nr. 2 ‘Kenotaph’ aus dem Jahr 2016.

Der Preis wird seit 1960 vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Pierre Boulez, Sofia Gubaidulina, György Ligeti, György Kurtag oder Heinz Holliger. Die ‘Fondation Prince Pierre’ wurde von Prinz Rainier III in Gedenken an seinen Vater gegründet, der ein Liebhaber der Künste war. Heute steht sie unter dem Vorsitz von Prinzessin Caroline von Hannover.

Thomas Larchers Zweite Sinfonie ist eine Auseinandersetzung mit der Form der klassischen Symphonie. Ihr Klangspektrum reicht von der Intimität eines Kammerensembles bis hin zu der Vielfalt eines vollen Orchesters. Der Komponist sagte dazu: « Ich möchte die Formen unserer musikalischen Vergangenheit im Kontext unserer heutigen (musikalischen und menschlichen) Erfahrungen erkunden. Wie können wir eine zeitgemäße Tonsprache finden? Und wie können die alten Formen zu uns sprechen? Solche Fragen stelle ich mir oft.“ Der Untertitel ‘Kenotaph’ bezeichnet ein leeres Grab für Verschollene und Vermisste. Larcher komponierte das 2016 von den Wiener Philharmonikern uraufgeführte Werk unter dem Eindruck der Tragödien um die zahlreichen im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge.

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