In Deutschland berät und begleitet die Themis Vertrauensstelle seit einem Jahr Betroffene von sexueller Belästigung und Gewalt in den Branchen Film, Fernsehen, Bühne und zieht eine erste positive Bilanz. Die Nachfrage an Unterstützung und Rat sei im ersten Jahr sehr gut angenommen worden, sagt die Organisation in einer Presseaussendung. Namenspatin ist die griechische Göttin Themis; sie tritt für Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt ein.

Täglich würden sich täglich Ratsuchende melden, um juristische und psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen: « Die Vorfälle, die Betroffene schildern, reichen von verbalen Belästigungen bis zu schweren Straftaten wie Vergewaltigungen. Es melden sich aber auch Unternehmen, die Informationen zum Umgang mit Beschwerden oder zu Präventionsmaßnahmen  wünschen. »

Themis sei der sichere und geschützte Raum, « den Betroffene brauchen, um ihre Stimme wiederzufinden“, so das Fazit von Horst Brendel, Vorstand der Themis Vertrauensstelle. « Dennoch ist es den Allermeisten nicht möglich aus der Anonymität herauszutreten und eine Beschwerde an das Unternehmen zu richten. Die Befürchtungen, dass ihnen nicht geglaubt wird oder sie berufliche Nachteile erleiden, sind zu groß. Gerade in Branchen, in denen viele kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse gelten, sehr viele Selbstständige arbeiten und wo starke Abhängigkeitsverhältnisse bestehen, kann der Ruf, ‘schwierig’ zu sein, das berufliche Aus bedeuten“, fügt er hinzu.

« #MeToo hat die Notwendigkeit für einen Kulturwandel auch an den Theatern und Orchestern offenbart. Es geht dabei unter anderem um respekt- und vertrauensvollen Umgang und um Transparenz. Der Deutsche Bühnenverein verfolgt die Umsetzung des Kulturwandels mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen. In diesem Zusammenhang ist die Arbeit der Vertrauensstelle Themis ein ganz wichtiger Baustein“, unterstreicht der geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins Marc Grandmontagne.

www.themis-vertrauensstelle.de

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