Das Trierer Theater bleibt ein Drei-Sparten-Ensemble-Haus. Das haben – mit großer Mehrheit – die Fraktionen des Trierer Stadtrats beschlossen.

Voraus ging angesichts der städtischen Verbindlichkeiten, die sich im Jahr 2013 auf 700 Mio. Euro summieren, der Auftrag, die Strukturen des Theaters im Hinblick auf seine Zukunftsfähigkeit zu untersuchen. Hierbei zeigte sich im Rahmen einer Analyse durch die Unternehmensberatung ICG unter Leitung von Prof. Dieter Haselbach (Mitautor des umstrittenen Buchs „Der Kulturinfarkt“), dass die Einsparpotentiale zur Gänze ausgeschöpft sind. Darauf folgende Konsolidierungsvorschläge seitens der Stadt reichten von der Prüfung einer Spartenschließung bis hin zur Umwandlung der Bühne mit über 200-jähriger Tradition in ein reines Bespieltheater. Mit großem Einsatz und einem hohen Maße an Solidarität setzten sich die Mitarbeiter des Hauses mit Aktionen, spontan einberaumten Extra-Vorstellungen und Demonstrationen gegen die drohenden Sparmaßnahmen zur Wehr. Zudem zeigte eine von der Theaterleitung initiierte, drei Monate laufende Internet-Petition mit 42.770 Unterstützern, die sich ausdrücklich gegen diese Optionen aussprach, die große Akzeptanz des Theaters in der Öffentlichkeit.

Die positive Abstimmung zum Erhalt der Dreispartenbühne wertet Intendant Gerhard Weber, der in 2014/15 seine letzte Spielzeit bestreitet, als deutliche Bestätigung der bisherigen künstlerischen Arbeit.

Das Trierer Theater gehört mit seinen 210 Mitarbeitern und rund 450 jährlichen Vorstellungen in den Sparten Musiktheater, Tanztheater und Schauspiel sowie angeschlossenem Philharmonischen Orchester der Stadt Trier bundesweit zu den am niedrigsten finanzierten Dreispartenhäusern. Das Gesamtbudget liegt bei 15 Mio. Euro. Ausgehend von der städtischen Förderung des Theaters von 7,2 Mio. Euro, die letztendlich 1-2 % des Trierer Gesamthaushaltes ausmacht sowie einem Eigenanteil von 2,2 Mio. Euro profitieren die Bürger/-innen durch zusätzliche Landeszuschüsse von 5,6 Mio. Euro.

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