KKL Luzern

Am 5. August um 20:15 Uhr zeigen Das Erste (ARD) und das Schweizer Fernsehen SFR1 den Schweizer Tatort ‘Die Musik stirbt zuletzt’. Der Unternehmer und Mäzen Walter Loving (Hans Hollmann) gibt im Kultur- und Kongresszentrum Luzern ein Benefizkonzert des ‘Jewish Chamber Orchestra’. Was ein besinnlicher Abend mit klassischer Musik werden soll, gerät aus den Fugen: Erpressung, Mord, dunkle Geheimnisse und ungesühnte Schuld. Mitten drin: Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Mayer), denen kaum Zeit bleibt, den Täter zu finden, ehe es weitere Opfer unter den Konzertbesuchern gibt.

Der Film von Daniel Levy ist etwas ganz Besonderes: er wurde in Echtzeit gedreht und kommt komplett ohne Schnitt aus und wurde 90 Minuten lang durchgespielt

Im ARD Pressetext heißt es: « Fast kammerspielartig und dennoch mit einer ungewöhnlichen Dynamik erzählt der Film in 90 Minuten die gesamte Handlung in Echtzeit. In einer einzigen Einstellung, ohne Schnitt und doppelten Boden, verfolgte Kameramann Filip Zumbrunn das Geschehen und die Protagonisten auf Schritt und Tritt – ohne zu unterbrechen. Vor allem für die Schauspieler war dieser ‘Tatort’ eine Höchstleistung. Nach langen intensiven Proben spielten sie schließlich 90 Minuten lang durch. »

Im SRF1-Interview sagt Regisseur Dani Levy: « Es waren rund 1200 Statisten im KKL. Sie mussten zur richtigen Zeit in die Pause gehen. Zur richtigen Zeit wieder rein. Da war eine Menge zu organisieren: Sitzen, aufstehen, Standing Ovations. Das hat ein Team von Regieassistenten und Aufnahmeleiter organisiert – auf eine sehr typisch schweizerisch-routinierte Art und Weise. Dieser Abend war für mich wirklich ein einziges Wunder. Keiner von uns wusste, ob es klappt oder nicht. Keiner von uns wusste, ob wird in der Zeit durch den Abend kommen und ob dieses ganze Konstrukt, das wir da geprobt haben, überhaupt in der Form realisierbar ist. Auch nicht, ob der Film dann sehenswert ist. »

Insgesamt wurde diese Tatort-Folge viermal gedreht. Zweimal auf Schweizerdeutsch und zweimal auf Hochdeutsch.

Nach einem Take hatte die Crew jeweils einen Tag Pause bis zum nächsten Dreh. Levy: « Da haben wir uns den Take ansehen können. Das heißt, wir haben den ganzen Film gesehen. Wir wussten: genau das ist der Film. Ich konnte dann auf den Film reagieren, Szenen kürzen und sagen: Seht mal Leute, hier schneller spielen. Hier braucht man eine andere Position vor der Kamera. Hier ist es zu lang, hier langweile ich mich. Ich konnte noch in den finalen Film eingreifen. Diese Art von Freiheit hatte ich noch nie. »

Weitere Infos und einen Internet-Making of-Beitrag gibt es hier. ARD-Info steht hier.

 

  • Pizzicato

  • Archives