Johann Heinrich Dahlhof: 79. Polonaise nach Blitz, Polonaise 43, 45, 66, 102, 126 sowie volkstümliche Tänze; Pawel Iwastkiewicz (Dudelsack, Pfeife, Blockflöte), Olena Yeremienko (Violine, Nickelharfe), Witek Broda (Fiddel), Piotr Wawreniuk (Posaune), Maciej Kazinski (Gambe, Violone, Basy kaliskie), Miroslaw Feldgebel (Cembalo); 1 CD Ayros AY-CD03; Aufnahmen 12/2017; Veröffentlichung 08/2018 (52'49) – Rezension von Uwe Krusch
Als Tanz oder Polonaisen werden die Werke auf dieser CD betitelt, die alle aus der Sammlung des in Dinker, in der Nähe von Soest geborenen Johann Heinrich Dahlhoff entnommen wurden. Dahlhoff war als Gemeindevorsteher seines Heimatortes auch für die Musik zu gesellschaftlichen Anlässen verantwortlich und hielt dafür eine große Sammlung, es handelt sich um 1.400 Seiten, an Stücken parat. Diese Werke, die zur Unterhaltung und eben zum Tanz gedacht waren, sind eher leichter zugänglicher Natur, die aber gerade auch den Reiz der Stücke ausmacht. So wie man heute mit der Popmusik mitschwingt, so war es damals das Tanzbein. Erstaunlich ist auch, dass es sich bei diesen vorwiegend überlieferten Kompositionen um solche polnischen Ursprungs handelt, die also damals weit verbreitet waren.
Das mit Dudelsack, Flöte, Nickelharfe, Gambe, Posaune, Cembalo und dem celloähnlichen ‘Basy kaliskie’ aufspielende Ensemble ‘Orkiestra Czasow Zarazy’ hat mit großem Spaß diese Musik aufgenommen, so dass eine knappe Stunde fröhlicher Klänge zu vernehmen ist. Beim Zuhören kann man sich unschwer in die Mitte eines Volksfestes hineindenken und sich schon seinen Tanzpartner suchen. Ein wenig anstrengend ist auf die Dauer der meist präsente Dudelsack, der eben einen sehr speziellen Klang hat. Ansonsten handelt es sich um eine schöne Entdeckung dieser dörflichen Welt.
