Joseph Haydn: Streichquartette op. 42, 77 & 103; Takács Quartet (Edward Dusinberre, Harumi Rhodes, Violine, Richard O'Neill, Viola, András Fejér, Cello); 1 CD Hyperion CDA68364; Aufnahme 04.2021, Veröffentlichung 02.09.2022 (72'33) – Rezension von Uwe Krusch

Ursprünglich vor beinahe fünf Jahrzehnten in Budapest in Ungarn von Musikstudenten gegründet, hat das Takacs Quartet seit beinahe drei Dekaden seinen Sitz in Boulder, USA. In der Zeit haben auch personelle Wechsel stattgefunden, nur Cellist András Fejér ist von den Gründern übrig geblieben. Trotzdem ist es dem Ensemble mindestens gelungen, in all den Jahren seine Qualität zu halten. Mit einem ganz der Musik zugewandten unprätentiösen Stil widmen sie sich ihrem Anliegen.

Und dabei haben sie auf dieser Aufnahme die Stücke von Haydn im Blick, die als einzelne Werke oder wie die beiden Quartette op. 77 in kleineren Gruppen und nicht zu sechst gefasst sind. Mit packend prägnantem und zugleich sorgfältig ausformuliertem Einsatz lassen sie die vier Werke erklingen. Dabei machen sie deutlich, dass es sich sowohl handwerklich wie auch musikalisch um ausgefeilte Musik handelt und nicht nur übriggebliebene Posten. Die Musik prickelt vor Energie und nicht nachlassendem Drang, aber sprüht auch Charme und Eleganz. Das sollte selbstverständlich sein und wird doch nicht immer erreicht. Hier gelingt es mit Verve. Dabei haben sie aber nicht den Papa Haydn Hut auf, an dem ein Zopf hängt, sondern prägen die Kompositionen mit festem Blick auf die Modernität in ihrer Zeit.

Originally founded nearly five decades ago in Budapest, Hungary by music students, the Takacs Quartet has been based in Boulder, USA for nearly three decades. During that time, personnel changes have also taken place, with only cellist András Fejér remaining from the founders. Nevertheless, the ensemble has at least managed to maintain its quality throughout all these years. With an unpretentious style completely devoted to the music, they dedicate themselves to their cause.

And on this recording they have their sights set on Haydn’s pieces, which are set as individual works or, like the two Op. 77 quartets, in smaller groups rather than six. They let the four works sound with grippingly concise and at the same time carefully formulated contribution. In doing so, they make it clear that this is sophisticated music, both in terms of craftsmanship and musicianship, and not just leftover posts. The music tingles with energy and never-ending drive, but also sparkles with charm and elegance. This should be self-evident and yet is not always achieved. Here it succeeds with verve. Yet they don’t wear the Papa Haydn hat with a pigtail hanging from it, but shape the compositions with a firm eye on modernity in their time.

  • Pizzicato

  • Archives