Anthology of Russian Symphonic Music Vol. 2; Alexandrov: Symphonie Nr. 1; Boiko: Gypsy Rhapsody für Klavier & Orchester op. 60 + Guzul Rhapsody op. 61 + Volga Rhapsody op. 62 + Carpathian Rhapsody für Violine & Orchester op. 63 + Cortège Solennel für Orchester op. 77; Eshpai: Concerto Grosso für Trompete, Klavier, Vibraphon, Kontrabass & Orchester; Galynin: Klavierkonzert Nr. 1; Glasunov: Symphonien Nr. 1-8 +Raymonda op. 57 + Lady Soubrette op. 61 + From the Middle Ages op. 79 + Stenka Razin op. 13 + From Dark into Light op. 53 + Finnish Fantasy op. 88 + Finnish Sketches op. 89 +To the Memory of a Hero op. 8 + Slavonic Festival op. 26a + Wedding March op. 21 + Ouvertüren über griechische Themen Nr. 1 & 2 + Triumphmarsch op. 40 + Cortège solennel op. 50 & op. 91 + Ballade op. 78 + Marsch über russische Themen op. 76 + Solemn Overture op. 73 + Introduction & Dance of Salome to the drama of Oscar Wilde op. 90 + Song of the Volga Boatmen op. 97 + Lyrical Poem op. 12 + Romantic Intermezzo op. 69 + Chopiniana op. 46 + Concerto Ballata D-Dur für Cello & Orchester op. 108 + The Forest op. 19 + The Sea op. 28 + Oriental Rhapsody op. 29; Characteristic Suite op. 9 + Ballett-Suite op. 52; Glière: Festive Overture op. 72; Khrennikov: Symphonien Nr. 1-3 + Violinkonzerte Nr. 1 & 2 + Cellokonzert Nr. 2 + Klavierkonzerte Nr. 1-3 + Fragmente aus dem Ballett Love for Love op. 24; Kompaneyets: Rhapsody in Folk Style; Mazayev: Defenders of Krasnodon; Miaskowsky: Symphonien Nr. 3, 4, 5, 7, 9, 14, 17, 18, 21, 22, 24, 25, 26, 27 + Cellokonzert op. 66; Mosolov: Iron Foundry op. 19; Pakhmutova: Russian Suite; Parsadanian: David of Sassoun; Peiko: Symphonie Nr. 4; Prokofiev: Symphonie Nr. 1 + Peter und der Wolf + Overture on Hebrew Themes; Rachmaninov: Symphonien Nr. 1-3 + Klavierkonzert Nr. 2 + Symphonische Tänze op. 45 + Prince Rostislav + Capriccio on Gypsy Themes op. 12; Shostakovich: Symphonien Nr. 1, 5, 6, 7, 9, 10 + Cellokonzerte Nr. 1 & 2 + Violinkonzert Nr. 1; Shchedrin: Symphonie Nr. 1 + Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 + Konzerte Nr. 1 Naughty Limericks & 2 The Chimes für Orchester + Not Love Alone + Solemn Overture + Maidens' Round Dance aus The Little Humpbacked Horse; Anna Karenina; Scriabin: Symphonien Nr. 1-3 + Klavierkonzert + Le Poeme de l'Extase + Prometheus + Rêverie; Stravinsky: Le Sacre du Printemps + Jeu de Cartes; Weinberg: Sinfonietta Nr. 1 + Rhapsodie on Moldavian Themes op. 47 Nr. 1; Zaborov: Symphonie Nr. 1; Mstislav Rostropovich, Svjatoslav Richter, Leonid Kogan, Vadim Repin, Rodion Shchedrin, Mikhail Khomitser, Dmitri Bashkirov, Nikolai Petrov, Valery Klimov, Heinrich Friedheim, Ludmila Avdeyeva, Anton Grigoriev, Aleksey Nasedkin, Anatoly Maximenko, Piotr Meschaninov, Boris Stepanov, Eduard Grach, Andrei Korsakov, Dmitri Sakharov, Moscow Chamber Choir, Republican Russian Choir Capella, USSR State Academic Symphony Orchestra, Moscow Radio Symphony Orchestra, Yevgeny Svetlanov; 56 CDs Melodiya MELCD 1002481; Aufnahmen 1961-1992, Veröffentlichung 25/8/2017 – Rezension von Remy Franck

Mit 56 CDs hat Melodiya die zweite Lieferung seiner Anthologie der Russischen Symphonik gefüllt und sorgt einmal mehr für Aufsehen mit diesem wirklich umfangsreichen Projekt, auch wenn – was bei einer solchen Menge an Aufnahmen nicht ungewöhnlich ist – Abstriche zu machen sind.

Alexander Glazunov, den Stravinsky einmal verächtlich Carl Philipp Emanuel Rimsky-Korsakov nannte, schrieb seine 1. Symphonie im Alter von 16 Jahren. Acht sollte er insgesamt produzieren und mischte darin Elemente der russischen Volksmusik mit europäischen Kompositionsformen. Die Symphonien sind generell gut geschrieben, aber letztlich doch sehr ungleich. In den ersten gibt es nur wenige charaktervolle Sätze. Die Fünfte gilt allgemein als Glazunovs beste Symphonie.

Evgeny Svetlanovs Gesamtaufnahme stößt im Katalog auf Konkurrenz von Dirigenten wie Neeme Järvi, Tadaaki Otaka oder José Serebrier, die vor allem die besseren Orchester haben als Svetlanov. Auf der anderen Seite hat er die russischen Farben und mit der ihm eigenen Intensität wird Glazunovs Musik zweifellos in attraktiven Interpretationen vorgestellt.

Neben den Symphonien gibt es sieben CDs mit den melodienreichen Tondichtungen Glazunovs sowie zwei weitere mit dem Ballett ‘Raymonda’, so dass in dieser zweiten Box der Anthologie russischer Symphonischer Musik 16 von 55 CDs allein Glazunov gewidmet sind. Die Interpretationen sind gekennzeichnet durch tolle Stimmungen schillernden Klangfarben und eine prägnante Dynamik.

Auffallend ist, gegenüber früheren Ausgaben, die bessere Klangqualität. Das Blech ist weniger grell, die Balance insgesamt ausgeglichener. Da haben die Tontechniker von Melodiya Beachtliches geleistet.

Svetlanovs Scriabin-Interpretationen muss man gehört haben. Da gibt es keine Widerrede! So wild, so ungezügelt, so aufgewühlt so flammend wie Svetlanov hat niemand sonst Scriabin dirigiert. Die drei Symphonien erklingen in wirklich herrlichen Interpretationen, in denen bei allem Pathos, das noch unterschwellig zu vernehmen ist, bei allen Erinnerungen an Wagner, immer der späte Scriabin angekündigt wird. Das früher typische Melodiya-Klangbild, höhenbetont, obertonreich und scharf, ist einem wärmeren Klang gewichen.

Der ‘Poème de l’Extase’ ist von einer ungeheuren Nervosität durchzogen, mit fieberhaftem Musizieren. Ein Audiobild totalen Ausflippens! Ob es das war, was Scriabin wollte? Ich bezweifle es. Er hätte sicher vergeistigtere, sensuellere Interpretationen vorgezogen. Aber Svetlanov hat mit dieser persönlichen Interpretation etwas ganz Besonderes, etwas ungemein Wirkungsvolles und Faszinierendes geschaffen, das man wegen seiner Extreme, die hundertprozentig aufgehen, hundertprozentig funktionieren, einfach kennen muss, wenn man dieses geniale Stück Musik mag. Auch ‘Prometheus’ (Le Poème du Feu) ist brennende Musik mit züngelnden Flammen im großen Scriabin-Mysterium.

Rachmaninovs drei Symphonien erklingen in forschen, kantigen und aufbrausend wirkenden Interpretationen. Dazu gibt es eine dynamisch wie rhythmisch sehr eigenwillige Version der ‘Symphonischen Tänze’  sowie anderer kürzerer Stücke des Komponisten.

Sicher, das Russische Staatsorchester ist hier wie in den anderen Aufnahmen kein sehr präzises oder filigranes Ensemble, aber der wuchtige Klang, die arteigene Dramatik und die schier unerschöpfliche Energie mit ihren dunklen, vollen Farben lassen den Hörer an einem ganz ungewöhnlichen Klangerlebnis teilhaben.

Und dann gibt es auch natürlich auch Tiefpunkte, wie die Einspielung des 2. Klavierkonzerts mit Nikolai Petrov, das Svetlanov mit demselben Orchester und Barry Douglas in einer weitaus besseren und spannenderen Aufnahme bei Warner vorgelegt hat. Hier hat man den Eindruck, dass der hoch virtuose Petrov und Svetlanov jeder für sich etwas machen, aber nie wirklich etwas zusammen unternehmen.

Dann kommt der Myaskovsky-Kapitel der Anthologie. Und da verstehe ich überhaupt nichts mehr. Svetlanov hat alle 27 Symphonien dieses Komponisten aufgenommen, aber in dieser Box finden nur 14 davon Platz. Mehr noch: zwei der drei Symphonien, die allgemein als Myaskovskys beste angehsehen werden, sind in der neuen Melodiya-Box gar nicht enthalten, die Sechste und die Zehnte. Das verstehe wer will…

Der 1881 in Polen geborene russische Komponist wuchs in militärischem Umfeld auf und sollte eigentlich auch diese Laufbahn einschlagen. Doch trotz entsprechender Ausbildung und Militärdienst sollte die Musik die Oberhand gewinnen. Obwohl sehr persönlich in seiner Musiksprache kam Myaskovsky einigermaßen mit dem sowjetischen Regime klar, bis er 1947 als ‘pessimistischer Formalist’ von den Spielplänen verschwand. Erst nach seinem Tod im Jahre 1950 wurde er rehabilitiert.

Nun muss ich meinen kritischen Überlegungen zur Auswahl der Symphonien für diese Anthologie hinzufügen, dass Myaskovskys Symphonien allesamt interessant sind und die 14, die hier zu hören sind, bei aller Unvollständigkeit ein attraktives Angebot darstellen.

Von den frühen Symphonien mit ihren Anklängen an die Musik sowohl von Tchaikovsky als auch Scriabin bis zu den späten zeigt sich ein symphonischer Parcours mit viel Melancholie und Trauer und genau so viel furios rhythmischen Ausbrüchen und Leidenschaft, manchmal den Wünschen des Regimes näher und folkloristischer, manchmal recht modern. Die Interpretationen sind engagiert  und voller expressiver Intensität.

Svetlanov hat nur wenige Werke von Stravinsky aufgenommen, und die einzige Stravinsky-CD hier enthält neben einer unausgegorenen und uneleganten Interpretation von ‘Jeu de cartes’, eine bemerkenswerte Einspielung des ‘Sacre du Printemps’.

Es gibt darin zwar extrem Energetisches (etwa den absolut messerscharf und hoch virtuos gespielten Schluss des ersten Teiles), aber erstaunlicherweise legt Svetlanov größten Wert auf Klangfarben und den Lyrismus der Melodien.

Glières brillante Festouvertüre führt zur 1. Symphonie von Anatoly Alexandrov (1888-1982) einem teils reflektiven, teils poetisch-lyrischen Werk von 1962, in dem der Komponist an die mystischen Elemente seiner frühen Kompositionen anknüpft.

Eine hinreißend komische ‘Classique’ von Prokofiev gibt es auf der nächsten CD, mit dem vielleicht schnellsten Finale, das je aufgenommen wurde. 3’27 » braucht Svetlanov für diesen Wirbelwind. Und dann kommt ‘Peter und der Wolf in russischer Sprache. Natalia Satz – sie gab das Stück in Auftrag! – spricht den Text so musikalisch, dass es selbst für den des Russischen unkundigen Hörer ein Pläsir wird. Man weiß ja eh, was da gesprochen wird….

Die Aufnahmen des Violinkonzerts und der Konzertrhapsodie für Cello und Orchester mit David Oistrach und Mstislav Rostropovich sind legendäre Referenzen des Katalogs.

Von Shostakovichs Symphonien wurden die Nummern 1, 5, 6, 7, 9 und 10 in die Box aufgenommen. Die Einspielung der Ersten ist eine der besten, die je gemacht wurden. Svetlanov dringt sehr tief in das Werk des jungen Komponisten ein und diversifiziert die Komposition derart, dass selbst die brillantesten Passagen nicht oberflächlich werden, wie man das zu oft hört.

Die Fünfte ist extrem leidenschaftlich, extrem dramatisch, extrem eruptiv, aber im Großen und Ganzen eher demonstrativ und auf orchestrale Effekte aus, als auf die eigentliche Botschaft. Auch das Largo fließt süß-schwanger an der Essenz vorbei, während sich das Finale im Bombast erschöpft.

Die Sechste und Neunte könnten mit einem furiosen Svetlanov zu einem orchestralen Vergnügen werden, wäre sein Orchester besser. Hier wird es doch sehr deutlich, dass das UdSSR-Staatsorchester nicht zur ersten sowjetischen Garnitur gehörte.

Sehr routiniert und oberflächlich klingt die Siebte. Das orchestrale Drama findet zwar statt, aber eben nicht wie bei Kitajenko, der keinen so deklamatorischen Shostakovich zeigt, sondern einen Komponisten, der tief in seinem Inneren leidet und dieses Leid dort kondensiert. Oder wie Fedoseyev, der das Unvermeidliche im 1. Satz der Leningrader erklingen lässt und dann das Ostinato auseinander nimmt, um die Gegensätze darin hörbar zu machen, diese geheimnisvollen und Angst einflößenden Stimmen im Hintergrund, von denen Svetlanov nichts wissen will.

Von den Symphonie-Aufnahmen ist die der Zehnten die beste. Der Spannungsverlauf ist gut gesteuert, und es fehlt hier auch nicht an Gravität und Tiefe. Karajan und Kitajenko werden zwar nicht erreicht, aber Svetlanov ist im Spitzenfeld des nachfolgenden Pelotons.

Die Aufnahmen des Violinkonzerts mit Leonid Kogan und der Cellokonzerte mit Rostropovich sind Referenzen weniger wegen des Dirigenten als vielmehr wegen der Solisten.

Mosolovs ‘Stahlwerk’, Kompaneyets ‘Folklore-Rhapsodie’ und Mazayevs ‘Defenders of Krasnodan’ sorgen für ein unterhaltsames Zwischenspiel, das durch die effektvolle, aber gleichzeitig etwas berechnet kühle Vierte Symphonie von Nikolay Peiko (1916-1995) verlängert wird.

Der russische Komponist und Politiker Tikhon Khrennikov war menschlich gesehen eine dubiose Figur. Als Generalsekretär des sowjetischen Komponistenverbands, Mitglied der KPdSU und Abgeordneter war er an vielen Aktionen beteiligt, die Komponisten und Musiker unterjochten und zur Verfolgung freigaben. Auf der anderen Seite soll er auch einige andere Musiker beschützt haben. Fakt ist, dass er ein unbelehrbarer Kommunist war, der nach 1991 die Perestroika und die Aufgabe des Kommunismus heftig kritisierte.

Svetlanov stellt in dieser Anthologie die drei Symphonien und das Violinkonzert (mit Vadim Repin), das Cellokonzert und die attraktiven Klavierkonzerte vor, in denen der Komponist als Solist mitwirkt. Das Konzert Nr. 1 stammt von 1933 und ist — außer im poetischen langsamen Satz – berauschend virtuos und motorisch, darin an Prokofiev erinnernd.

Das etwa viertelstündige zweite Konzert wurde 1971 komponiert und ist etwas pathetischer in seiner Aussage, mit einem heroisch auftrumpfenden Klavierpart. Das dritte Konzert ist wiederum deutlich gelöster und stimmungsvoller, mit teils heiteren, teils lyrischen Momenten. Kennzeichnend sind auch spektakulär-virtuose Passagen, die dem Ganzen eine schillernde Vielfalt des Ausdrucks geben.

Die Interpretationen sind erstrangig, und die Tonaufnahmen klingen auch hier bei weitem besser als in einer früheren Ausgabe. Auch die abrupten und stümperhaften Ausblendungen an den Satzenden sind hier nicht mehr vorhanden.

Eine sehr farbige Interpretation von Weinbergs Sinfonietta Nr. 1 gibt es auf einer CD zusammen mit seiner ‘Rhapsodie’ und dem ‘Ersten Klavierkonzert’ von German Galnyn (1922-1966). Das elegante und in den Ecksätzen hoch virtuose Klavierkonzert wird von Dmitri Bashkirov absolut hinreißend gespielt. Dieses Werk ist eine echte Entdeckung!

Eine ganze CD widmet Svetlanov dem Komponisten Andrei Echpai, einem guten Freund. Der Komponist, der zum Volk der Mari gehörte, schrieb mit seinem ‘Concerto Grosso’ ein farbiges, multistilistisches Stück, das manchmal orientalisch und manchmal amerikanisch klingt (etwa wie Bernstein). Auch die beiden Konzerte für Klavier und für Violine sind sehr aparte Werke voller guter Einfälle.

Von Boris Parsadanjan gibt es eine sehr russische und von traditioneller Musik angehauchte sinfonische Dichtung, ‘David von Sasun’, gefolgt von der etwas pathetischen und gleichzeitig exotischen 1. Symphonie von Grigori Saborov.

Die 1929 geborene Aleksandra Pakhmutova ist eine Komponistin, die eine besonders populäre und entsprechend farbig-wirkungsvolle und melodische Symphonik produziert hat. Das gilt auch für Rotislav Boiko, mit dem Svetlanov eng befreundet war und dessen Musik er genau wie die von Pakhmutova liebevoll betreut.

Sieht man von der Bonus-CD mit einigen von Svetlanov gespielten Klavierwerken ab, sind die drei letzten CDs der Anthologie Rodion Shchedrin gewidmet. Shchedrin ist ein Klangspieler. Sehr oft humorvoll, nicht selten auch melancholisch. Der 1932 geborene Komponist, der es fertig brachte, in der Sowjetunion mit dem Regime in Frieden zu leben ohne Mitglied der KPdSU zu sein, gilt als Mann der Kompromisse, dessen Musik sich aber durch Originalität auszeichnet. Seine drei Klavierkonzerte sind sehr unterschiedlich. Das erste ist noch romantisch das zweite viel moderner, mit Zwölfton-Technik im Mix mit traditionellen Kompositionsweisen und musikalisch sehr heftig.

Dass 3. Klavierkonzert ist das am feinsten ausgearbeitete, mit 33 Variationen. Insgesamt sind die Konzerte attraktiv und durch Shchedrins unverblümte Musiksprache auch sehr apart.

Die kleineren Stücke und die 1. Symphonie, die hier erklingen, sind farbenreich, zeigen skurrilen Humor und Ironie, und sind streckenweise direkt übermütig, voller prächtiger Einfälle. Und weil Shchedrin auch brillant orchestrieren kann, hört man sich das alles sehr gut an. Svetlanov und seinem Orchester scheint die Musik richtig Spaß zu machen, und das überträgt sich auf den Hörer.

Fazit: in dieser umfangreichen zweiten Box der Svetlanov-Anthologie gibt es attraktive und weniger attraktive Aufnahmen, vor allem aber gibt es sehr viel zu entdecken, und nach dem Hören der 56 CDs hat man einen breiteren Blick auf die russische Symphonik als den, den der westliche Hörer hat, wenn er das Konzertleben im Westen und die Editionen der Schallplattenverlage beobachtet. Dieses Plus an Musik, die vielen unbekannt sein dürfte, macht letztlich den Reiz der Edition aus.

Noch eine kritische Anmerkung zum Booklet-Text: Er ist nicht nur im Hinblick auf die 56 CDs unverhältnismäßig kurz, er ist auch chaotisch ungeordnet, und wer darin Angaben zu einem präzisen Werk sucht, muss im Text mühsam danach suchen. Kein leserfreundliches Vorgehen!

Melodiya releases the second volume of its gargantuan Anthology of Russian Symphonic Music with Evgeny Svetlanov. As expected, one can find excellent recordings as well as less successful performances. However the box is definitely interesting for all those works and composers that are nearly unknown outside Russia. There is a lot of amazing music to discover in this set!

 

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