Le violon français; César Franck: Sonate en la mineur; Jules Massenet: Méditation (Thaïs); Camille Saint-Saëns: Introduction et Rondo capriccioso, op. 28; Gabriel Fauré: Berceuse, op. 16; Maurice Ravel: Tzigane, rhapsodie de concert op. 76; Christian Danowicz, Violine, Anna Rutkowska-Schock, Klavier; 1 CD Dux1114; 9/13 (59'04) – Rezension von Remy Franck

Auf Anhieb fällt dem Hörer der süße Ton auf, den der französisch-polnische Geiger Christian Danowicz in der Sonate von César Franck anschlägt. Seine Interpretation ist durchwegs sehr sensuell und bezaubert durch die vollkommene innere Ruhe und Gelöstheit, die sich in einem warmen Geigenton äußert. Das Technische ist hier sekundär, es imponiert letztlich vor allem der sehr persönliche künstlerische Ansatz, ein wacher Sinn für lebendiges Gestalten, in dem eine Portion Nostalgie mitschwingt, die der Geiger, heute Konzertmeister des Leopoldinum Kammerorchesters in Wroclaw, im Textheft damit erklärt, dass ihm Frankreich, das Land, wo er einen großen Teil seiner Kindheit und Jugend verbrachte, heute doch sehr fehlt.

Mit großer Anmut und Wärme erklingen anschließend die Meditation aus ‘Thaïs’, und die ‘Berceuse’ von Gabriel Fauré sowie das reizvolle Stück ‘Introduction et Rondo Capriccioso’ von Saint-Saëns, wo schon durchaus andere Farben und andere als ‘süße’ Klänge auftauchen. Sehr persönlich in der Phrasierung ist die ‘Tzigane’, wo sowohl Christian Danowicz als auch Anna Rutkowska-Schock die richtigen Farben finden, um diese Musik genuin ‘zigeunerisch’ werden zu lassen. Die Wirkung, die von diesem frei ausschwingenden, glockenreinen Musizieren auf den Zuhörer ausstrahlt, ist ungemein locker und inspirierend.

Christian Danowicz’s violin sound can be very sweet. A certain nostalgia adds a surplus of character to the works by Franck, Fauré, Saint-Saëns and Massenet, though alert responsiveness is not absent. The Ravel Tzigane is splendid, with genuine colors and an optimal balance between the inventive performance of Anna Rutkowska-Schock and Donowicz’s sensual playing.

 

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