Martin Palmeri: Magnificat; Astrolabium Choir, Capella Bydgostiensis Chamber Orchestra, Kinga Litowska; 1 CD Dux 1343; Aufnahme 07/2015, Veröffentlichung 06/2017 (46'19) - Rezension von Guy Engels

Mit seinem ‘Magnificat’ steht der argentinische Komponist Martin Palmeri (*1965) in der Nachfolge von Ariel Ramirez, dessen ‘Misa Criolla’ einen wahren Boom lateinamerikanischer Sakralmusik auslöste. Dabei ist es eigentlich nur die Renaissance einer Tradition, die es seit der Conquista vor 500 Jahren gibt.

Palmeris ‘Magnificat’ hat alle Ingredienzien, die einer solchen Komposition zugrunde liegen: Anklänge an die Volksmusik, das rhythmische Kolorit, die hingebungsvoll gelebte Frömmigkeit.

All dies kommt in der vorliegenden Aufnahme jedoch nur teilweise zum Ausdruck. Der Chor könnte durchaus etwas kerniger, kräftiger auftreten und das rhythmische Element weniger formal zur Geltung zu bringen. Auch das Orchester klingt stellenweise etwas dünn, wenig kompakt – vielleicht wäre ein massiverer Orchestersatz die bessere kompositorische Lösung gewesen?

Die Glanzpunkte setzen klar die Solisten, die klanglich hervorragend aufeinander abgestimmt sind. Hervorheben möchten wir den natürlich strahlenden Sopran der Aleksandra Turalska, der dem Titel ‘Magnificat’ – Lobgesang – alle Ehre macht.

Martin Palmeri’s Magnificat is a colourful composition which both of the Polish ensembles fail to really show off. The soloists are far more engaged and especially Aleksandra Turalska’s singing matches the character of the composer’s hymn of praise.

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