Während im deutschen Bundesland Baden-Württemberg mittlerweile sogar die politischen Urheber eingesehen haben, welchen unentschuldbaren Riesenfehler sie mit der Zusammenlegung von Einzelfächern in den Fächerverbund ‘Mensch, Natur und Kultur’ zu verantworten haben, wollen jetzt uneinsichtige Bildungspolitiker in Berlin die Stupidität in ähnlicher Weise reproduzieren und die Zusammenlegung der Fächer Kunst und Musik zu einem ‘Lernbereich Künste’ für die Jahrgangsstufen 7 bis 10 an Integrierten Sekundarschulen in Berlin vornehmen.

Das hat sofort und mit Recht Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates auf den Plan gerufen. Höppner schreibt: « Es ist nicht hinnehmbar, wenn unter dem Deckmantel der Interdisziplinarität die künstlerische Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen wegrationalisiert wird. Denn um nichts anderes handelt es sich bei der Zusammenlegung der Fächer Kunst und Musik. Die ohnehin hohe Anzahl an ausfallendem bzw. fachfremd erteiltem Musikunterricht wird durch die Einführung des ‘Lernbereiches Künste’ ins Unendliche getrieben. Interdisziplinarität bedarf der Profilierung der einzelnen künstlerischen Fächer, bevor das lohnenswerte Ziel einer interdisziplinären Vermittlung angegangen werden kann. Der Vorstoß der CDU-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg zur Wiedereinführung eines eigenständigen Faches Musik in Reaktion auf ‚Mensch, Natur und Kultur‘ zeigt, dass der Weg der Fächerverbünde auch auf politischer Ebene als Sackgasse erkannt wird. Die von Berlin ausgehende Signalwirkung darf nicht unterschätzt werden. Der Deutsche Musikrat bittet daher die Kultusministerkonferenz, dieser Entwicklung zu begegnen und die Eigenständigkeit des Faches Musik als Grundlage für eine nachhaltige Musikalische Bildung sicherzustellen. »

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