Dmitri Shostakovich: Suite auf Verse von Michelangelo Buonarroti op. 145; Franz Liszt: 3 Sonetti di Petrarca S270; Dmitri Hvorostovsky, Bariton, Ivari Ilja, Klavier; 1 CD Ondine ODE12772; Aufnahme 09/2014; Veröffentlichung 10/2015 (58') – Rezension von Remy Franck

Shostakovichs Lieder auf Verse von Michelangelo hat man in intimistischeren, weicheren und wärmeren Interpretationen gehört, als das bei Dmitri Hvorostovsky der Fall ist, der viel herber singt und dort am meisten beeindruckt, wo Schmerz oder Ärger mitklingen (etwa in dem packend dargestellten Lied ‘Zorn’). In Liebe z.B., dem dritten Lied, ist mir seine Interpretation dann doch zu streng. Diese Einschränkung gilt auch für andere Lieder des Zyklus und vor allem für die Liszt-Lieder, die ein flexibleres, geschmeidigeres Singen verdient hätten.

Dennoch gibt es sehr viel Gutes und regelrecht Packendes hier, und Hvorostovskys Michelangelo-Zyklus ist durchaus eine Bereicherung des Interpretationsspektrums, nicht zuletzt wegen der sehr partizipativen, ausdrucksstarken Begleitung durch Ivari Ilja am Klavier.

Hvorostovsky’s Michelangelo-Suite is rough and stern, quite the contrary of what singers like Fischer-Dieskau or Finley have shown in this music. The Russian’s style does not work in every song, yet the overall impression is tough and gripping.

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