Ein Bratschist der Berliner Philharmoniker hat einen Berufskollegen vor Gericht zitieren lassen. Streitobjekt ist eine Bratsche, die der Berliner bei seinem Kollegen, der früher bei den Berliner und den Münchner Philharmonikern spielte, 2013 für 60.000 Euro abkaufte. Es sollte ein echtes, 1923 von Luigi Mingazzi in Ravenna gefertigtes Instrument sein. 2015 ließ der Berliner die Bratsche untersuchen, und der Gutachter will herausgefunden haben, es sei keine Mingazzi, sondern ein Instrument aus Vogtland, das höchstens 10.000 Euro wert sein soll. Nun will der getäuschte Bratscher vom Verkäufer 40.000 Euro zurückerstattet haben.

Der Verkäufer sieht das nicht ein, er habe nie unterstrichen, dass die Bratsche aus Ravenna sei. Zudem hält der Musiker ein Gutachten von 1988 dagegen. Das Landgericht Traunstein wies die Klage in erster Instanz ab. Jetzt wird der Fall vor dem Oberlandesgericht München weiter verhandelt. Dort soll ein neuer Gutachter hinzugezogen werden. Der Beschluss wird für den 26. Oktober erwartet – danach geht der Prozess in eine neue Runde.

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