Richard Strauss: Macbeth op. 23 + Don Juan op. 20 + Till Eulenspiegel op. 28; Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst; 1 SACD Cleveland TCO 0004; Aufnahmen 10.2021, Veröffentlichung 03.06.2022 (45') - Rezension von Remy Franck

Zu Beginn erklingt die selten aufgeführte Tondichtung Macbeth, das erste Werk dieser Art von Strauss, 1886-1888 entstanden, mehrfach revidiert und 1891 beendet. Franz Welser-Möst dirigiert leidenschaftlich und lässt sein Orchester brillant und effektvoll musizieren. Auch den Don Juan dirigiert Welser-Möst sehr zupackend und dramatisch, mit prallen Farben und kräftigen Akzenten, verpasst jedoch damit das Sensuelle der Musik.
Am besten ist dem Dirigenten der Till Eulenspiegel gelungen, der geradezu überquillt von Leben und Schalk. Sogar in scheinbar ganz banalen Übergängen gelingt dem Dirigenten eine Ironie, die ganz köstlich ist.
Wenn diese Aufnahmen am Ende doch nicht so richtig begeistern, dann liegt das am doch recht kompakten und wenig transparenten Klang, den ich mir auch schlanker gewünscht hätte.

This SACD begins with the rarely performed tone poem Macbeth, the first work of this kind by Strauss, composed in 1886-1888, revised several times and completed in 1891. Franz Welser-Möst conducts passionately and lets his orchestra play brilliantly and effectively. Welser-Möst also conducts Don Juan very grippingly and dramatically, with bursting colors and strong accents, but in doing so misses the sensuality of the music.
The conductor succeeds best in Till Eulenspiegel, which virtually overflows with life and mischievousness. Even in seemingly quite banal transitions, the conductor manages an irony that is quite delicious.
If these recordings do not really inspire in the end, then it is due to the rather compact and not very transparent sound, which I would also have wished to be leaner.

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