Ralph Vaughan Williams: Serenade to Music für Soli, Chor & Orchester + Klavierkonzert C-Dur + Oboenkonzert a-moll + Flos Campi, Suite für Viola, Chor & Orchester; Louis Lortie, Klavier, Sarah Jeffrey, Oboe, Teng Li, Viola, Carla Huhtanen, Sopran, Emily D'Angelo, Mezzosopran, Tyler Duncan, Bariton, Elmer Iseler Singers, Toronto Symphony Orchestra, Peter Oundjian; 1 SACD Chandos CHSA 5201; Aufnahme 11/2017, Veröffentlichung 06/2018 (82'21) – Rezension von Remy Franck

Ralph Vaughan Williams (1872-1958) wird auf dieser Schallplatte mit vier Stücken vorgestellt, darunter, als absoluter Hit, das Klavierkonzert mit Louis Lortie.

Zunächst erklingt die elegische ‘Serenade to Music’, geschrieben 1938 für 16 Solosänger und Orchester. Der Komponist überarbeitete das Werk für Solovioline und Orchester sowie, wie hier aufgenommen, für Orchester, vier Solostimmen und Chor. Peter Oundjians Interpretation ist hinreißend stimmungsvoll.

Sehr gefällig und charmant ist auch die Darbietung des Oboenkonzerts durch Sarah Jeffrey, die zusammen mit Oundjian den leicht verspielten und oft idyllischen Charakter  wunderbar wiedergibt.

Ganz prachtvoll geraten ist die von Folkloreelementen gezeichnete Suite für Bratsche, Chor und Orchester ‘Flos Campi’ (Feldblumen). Der (textlose) Gesang des Chors erinnert an Claude Debussys ‘Nocturnes’, aber Vaughan Williams hat seiner Komposition einen anderen Background gegeben, indem er den einzelnen Folgen der Suite Zitate aus dem ‘Hohelied’, dem ‘Lied der Lieder’ aus dem Buche Salomons voranstellte. Dennoch komponierte er eine weltlich anmutende Musik, die Peter Oundjian mit viel klanglichem Raffinement sehr entspannt und ausdrucksvoll fließend dirigiert.

Exzellente Leistungen von Chor und Orchester sowie von Teng Li, Solo-Bratschistin des TSO, machen dies zu einer sehr schönen Einspielung.

Beschlossen wird das Programm mit einer in den Ecksätzen  fulminanten, im langsamen Mittelsatz sehr poetischen Aufführung von Vaughan-Williams’ Klavierkonzert, einem wenig bekannten Stück, dem diese Interpretation definitiv zu einem höheren Bekanntheitsgrad verhelfen könnte.

Finely nuanced, very atmospheric performances of an attractive Vaughan Williams program. The highlight is the powerful account of the composer’s Piano concerto by Louis Lorti

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