Ernest Bloch: Schelomo; Frank Bridge: Oration; Stephen Hough: The Loneliest Wilderness; Steven Isserlis, Cello, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Hugh Wolff, Tapiola Sinfonietta, Gábor Takács-Nagy; 1 SACD BIS 1992; 2009/2012 (67'40) - Rezension von Remy Franck

Der Schweizer Komponist Ernest Bloch (1880-1959) schrieb seine hebräische Rhapsodie ‘Schelomo’ im Kriegsjahre 1916 unter dem Eindruck der Kriegsmeldungen und des alttestamentarischen Buches Kohelet, das König Salomon angeblich selbst geschrieben hat. Bloch gibt Salomon in seiner Musik gewissermaßen eine musikalische (Cello)-Stimme, in der der König seine Klage über die allgegenwärtige und zerstörende Eitelkeit zum Ausdruck bringen kann. Blochs Musik hat eine gewisse Grandeur und ist – mit üppigem Orchesterklang – hoch expressiv. Isserlis legt seine ganze Ausdruckskraft in die Predigt Salomons, während das Deutsche Symphonieorchester Berlin unter Hugh Wolff für eine farbenreiche Begleitung sorgt.

Noch stärker ist der Eindruck, den man von Frank Bridges ‘Oration’ gewinnt. Isserlis’ Spiel ist von einer packenden Leidenschaft, und seine Intensität verbreitet sich epidemisch im Orchester.

Stephen Houghs ursprünglich für Fagott und Orchester komponiertes Stück ‘The Loneliest Wilderness’, inspiriert von Herbert Reads während des Ersten Weltkriegs entstandenem Gedicht ‘My Company’, ist im Vergleich zu den beiden anderen Werken dieser SACD weitaus zurückhaltender, völlig nach innen gekehrt und wird von Isserlis und der Tapiola Sinfonietta ebenfalls in einer direkt ansprechenden Interpretationen vorgelegt.

Und so gibt es keinen Grund, diese Platte nicht nachdrücklich zu empfehlen.

Stephen Isserlis is deeply committed in this expressive works and his performances are outstanding.

Stephen Isserlis se voue corps et âme à ces trois compositions expressives et ne manque pas de nous entraîner très loin dans la musique.

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