Three Concertos; Miguel Kertsman: Concerto Brasileiro + Concerto for Violin, Horn, Shofar & Orchestra + Journey for bassoon and orchestra + Chamber Symphony No. 2 New York of 50 Doors; Marina Piccinini, Flöte, Morena Del Mar, Cello, Orsolya Korcsolan, Violine, Gergely Sugar, Horn, James Sherlock, Orgel, Martin Kuuskmann, Fagott, Vesselin Gellev, Violine, Catherine Edwards, Synthesizer, London Philharmonic Orchestra, Dennis Russell Davies; 1 CD Naxos 8573987, Aufnahme 12/2017, Veröffentlichung 10/2018 65'44) – Rezension von Remy Franck

Der 1965 geborene brasilianisch-amerikanische Komponist Miguel Kertsman hat mit seinem Flötenkonzert ‘Concerto Brasileiro’ ein schillerndes Werk komponiert, das virtuose und lyrische Passagen vereint und die Flöte exponiert zur Geltung bringt. Marina Piccinini jagt ihre Flötenklänge mit Leichtigkeit durch die Luft.

Das Konzert für Violine, Horn, Shofar und Orchester von 2013 ist sehr apart mit ungewöhnlichen Klängen, die die einerseits spukhaft wirken, andererseits ätherisch sind.

Journey for Bassoon and Orchestra hat die Sätze ‘Tallin’, ‘New York’ und ‘Recife’, die jeweils durch ein Interludium getrennt sind. ‘Talinn’ ist ein düsteres, klagendes Stück, während ‘New York’ mit Jazzanklängen viel nervöser, aber irgendwie auch erratisch klingt. ‘Recife’ ist ein rhythmisches Stück, das dem Fagott virtuose Aufgaben gibt.

Die ‘Chamber Symphony No. 2’ mit dem Untertitel ‘New York of 50 Doors’ ist nur 11 Minuten lang und soll ein Porträt einer Stadt sein, die nie schläft, die den Einzelnen aber irgendwie als Individuum in einer nicht gerade freundlichen Umgebung zeigt. Die Ziellosigkeit der Musik wirkt bedrückend.

Alle Stücke werden vom ‘London Philharmonic’ unter Dennis Russell Davies engagiert und auf hohem spieltechnischem Niveau aufgeführt. So kam eine monographische CD zustande, die den an Ideen gewiss nicht armen Komponisten Miguel Kertsman als einen Komponisten zeigt, der auf seine Umwelt reagiert und diese atmosphärisch in der Musik verdichtet.

Miguel Kertsman is a composer with ideas, often reacting to his environment. This makes his music so atmospheric, especially when the performances are as committed as the ones delivered by the London Philharmonic on this disc.

  • Pizzicato

  • Archives