Staatskapelle Dresden
(c) Matthias Creutzinger

Vor 475 Jahren, am 22. September 1548, unterzeichnete Kurfürst Moritz mit einer Cantorey-Ordnung die Gründungsurkunde der Staatskapelle Dresden. Damit ist dieses Ensemble das älteste ohne Unterbrechung spielende Orchester der Welt. Johann Walter und Heinrich Schütz zählten zu den ersten Kapellmeistern. Im 18. Jahrhundert folgten u. a. Johann David Heinichen und Johann Adolf Hasse, dann Weber und Wagner, der den Begriff der ‘Wunderharfe’ prägte und im nach hinein zu Protokoll gab, dass « kein Lohengrin ohne das Schimmern der Dresdner Geigen“ denkbar gewesen wäre.

Der geniale Ernst von Schuch leitete das Zeitalter der großen Chefdirigenten ein: Fritz Reiner, Fritz Busch, Karl Böhm, Joseph Keilberth, Rudolf Kempe, Franz Konwitschny, Otmar Suitner, Kurt Sanderling, Martin Turnovsky, Herbert Blomstedt, Giuseppe Sinopoli, Bernard Haitink, Fabio Luisi und seit 2012 Christian Thielemann (die Liste ist unvollständig!) Welcher Glanz, welche Tradition und wie viele ungezählte Uraufführungen! Richard Strauss ließ allein neun seiner 13 Opern in Dresden aus der Taufe heben und bezeichnete die Kapelle als das “beste Opernorchester der Welt“.

Staatskapelle Dresden
(c) Matthias Creutzinger

Mit der Alpensinfonie, die er seinen Dresdnern widmete und mit ihnen 1915 in der Berliner Philharmonie zur Uraufführung brachte, eröffnete nun Christian Thielemann die Jubiläumsspielzeit und brachte die nach wie vor ungebrochen eigenständige Klang- und Spielkultur der Dresdner Staatskapelle zum Erleben.

Gleich anschließend ging es auf Europa-Tournee: nach Amsterdam, Luzern, Wien und Frankfurt am Main. Das Konzert am Geburtstag mit Werken von Weber, Wagner und Strauss wird am 22. September ab 20.05 Uhr von MDR Kultur und MDR Klassik live übertragen. Wir werden davon berichten.

Michael Oehme

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