Krzysztof Penderecki: Klarinettenkonzert, Flötenkonzert, Concerto grosso Nr. 1 für 3 Celli & Orchester; Michel Lethiec, Lukasz Dlugosz, Arto Noras, Bartosz Koziak, Polish Sinfonia Iuventus Orchestra, Krzysztof Penderecki; 1 CD Dux 1186; 12/2014 (77'06) – Rezension von Remy Franck

Obwohl es selbst im hauseigenen Katalog von Dux keinen Mangel an Konzert-Aufnahmen Krzysztof Pendereckis gibt, hat der Komponist jetzt das Klarinettenkonzert und das Flötenkonzert neu aufgenommen. Ein vergleicht zeigt, warum: Die in der ersten Aufnahme spielende ‘Sinfonia Varsovia’ besitzt nicht ganz die unbändige Energie, die von der ‘Sinfonia Iuventus’ ausgeht, mit der Penderecki ja auch eine Gesamtaufnahme seiner Symphonien gemacht hat. Wie so oft, wenn Jugendorchester auf eine bereits zu Lebzeiten legendäre Figur treffen, ist das Resultat der Begegnung des Polnischen Jugendorchesters mit Krzysztof Penderecki exzeptionell. Die jungen Musiker spielen so konzentriert, sind so unter Spannung, dass sie die Musik regelrecht elektrisieren.

In der anderen Dux-Aufnahme war Dmitri Ashkenazy der Solist im Klarinettenkonzert, das an sich eine Transkription des Violakonzerts ist. In der Neueinspielung ist der Interpret schlechthin für dies Konzert, Michel Lethiec zu hören.

Im Flötenkonzert tritt ein anderer Protegé von Penderecki, Lukasz Dlugosz, anstelle von David Aguilar. Das Resultat ist auch hier spektakulär.

Krzysztof Penderecki hat im Laufe seiner langen und stilistisch sehr wandlungsreichen Komponistenkarriere etliche Werk für Kammer- oder Streichorchester geschrieben, wovon auf dieser CD das Concerto Grosso Nr. 1 zu hören ist, mit Arto Noras, Bartosz Koziak und Rafal Kwiatkowski als Solisten.

Das zunächst unbeschwerte Stück mit heiter-verspielter Rhythmik und entspannten ruhigen Passagen endet eher wehmütig. Diesen Wechsel der Stimmung machen der dirigierende Komponist und die drei hervorragenden Solisten in ihrer Interpretation sehr deutlich, und das Orchester unterstützt sie mit atemberaubend spannungsgeladenen, oft physisch-prallen Klängen. Das sagt auch viel aus über die herausragend gute Aufnahmetechnik, die für ein sehr präsentes und doch angenehm räumliches Klangbild gesorgt hat.

This second recording of Penderecki’s Flute and Clarinet Concertos benefits from a very responsive Iuventus Orchestra and outstanding soloists. So it might be considered as the ultimate interpretation by the composer himself.

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