Anton Bruckner: Symphonie Nr. 6, WAB 106; Bergen Philharmonic Orchestra, Thomas Dausgaard; 1 SACD BIS 2404; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 28/02/2020 (53 ') - Rezension von Remy Franck

Mit dem Symphonieorchester aus dem norwegischen Bergen legt Thomas Dausgaard bei BIS eine wohlklingende Aufnahme der Sechsten Symphonie von Anton Bruckner vor. Es ist eine Interpretation ohne Emphase, relativ schlank, und mit dynamischem Pulsieren, scharf umrissen und kraftvoll. Nichts wird überdimensioniert, aber es bleibt auch nichts unterbetont. Die Tempi sind nicht zu schnell und nicht zu langsam, der Klang ist räumlich bestens gut aufgeteilt.

Die positive, frohgemute Grundstimmung der Symphonie kommt im ersten Satz nicht so stark zum Ausdruck wie bei anderen Dirigenten. Das Adagio wird sehr reflektiv gespielt und im Scherzo bricht dann eine sehr beschwingte Lustigkeit los und verdeutlicht, warum Bruckner diese Symphonie seine Keckste nannte. Diese Stimmung wirkt im Finale geradezu draufgängerisch und ungezügelt. Insgesamt also eine spannende und empfehlenswerte Aufnahme.

With the Symphony Orchestra from Bergen, Norway, Thomas Dausgaard presents on BIS a good recording of Anton Bruckner’s Sixth Symphony. It is an interpretation without emphasis, relatively lean, and with a lot of dynamic pulsation, sharply defined and powerful. Nothing is oversized, but nothing is underemphasized either. The tempi are neither too fast nor too slow, the sound is well balanced.
The symphony’s positive, joyful mood is not expressed as strongly in the first movement as with other conductors. The Adagio is played very reflectively, and in the Scherzo a very buoyant gaiety then breaks out, making it clear why Bruckner called this symphony his jauntiest one. In the finale, this mood seems downright unbridled. All in all, this is an exciting and recommendable recording.

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