Albéric Magnard, wohlhabender Sohn des Chefredakteurs vom ‘Figaro’, hat seine Mutter sehr früh verloren und war angeblich ein eher verschlossener Mensch. Der Schüler von Vincent d’Indy schrieb eine Musik deutscher Couleur, von der nur etwa 20 Werke überliefert sind, weil der Komponist, Ironie des Schicksals, 1914 starb, als er sein Haus gegen eine Gruppe deutscher Soldaten verteidigen wollte. Sein Haus wurde angezündet und etliche Werke wurden dabei unwiederbringlich vernichtet.
Eine elsässische Geigerin und zwei Musiker aus Bayern spielen auf dieser CD sein Trio und finden dafür genau den Ton, um die Musik attraktiv zu machen. Kräftige Farben, spontan wirkende Kontraste und ein feinfühliger Lyrismus prägen diese Interpretation, wie auch jene der Violinsonate op. 13, deren ständige Stimmungswechsel gut herausgearbeitet werden, ohne die Gesamtarchitektur zu gefährden. Atem und der damit verbundene Spannungsaufbau und -abbau sind vorbildlich und machen die 40 Minuten lange Sonate zu einer Berg- und Talfahrt der Gefühle.
Albéric Magnard’s chamber music is worth the investigation, and the performers on this superb disc demonstrate a deep understanding of both the moment and the movement.