Krzysztof Meyer: Hommage a Johannes Brahms for Orchestra op. 59 + Concerto for Flute and Orchestra No. 2, op. 61 + Farewell Music for Orchestra op. 88 + Mass for Mixed Choir, Organ and Orchestra op. 68; Andras Adorjan, Flöte, Andrzej Bialko, Orgel, The Polish Radio Choir Krakow, National Polish Radio Symphony Orchestra in Katowice, Antoni Wit, Tadeusz Wojciechowski; 1 CD Dux 1408; Aufnahmen 1983, 1998, 1999, 2011, 2006, Veröffentlichung 10/2017 (75'31) – Rezension von Remy Franck

Mit dieser CD setzt Dux seine Reihe von Veröffentlichungen der Werke des 1943 geborenen polnischen Komponisten Krzysztof Meyer fort. ‘Hommage a Johannes Brahms’ ist ein 13 Minuten langes, ostinatohaft rhythmisches und nachhaltig wirkendes Werk von 1982, geschrieben zum 150. Geburtstag des deutschen Komponisten. Die Einleitung bezieht sich auf dessen 1. Symphonie. Antoni Wit dirigiert die Komposition sehr spannungsvoll.

Das 2. Flötenkonzert wechselt zwischen Nachdenklichkeit und Verspieltheit. Der ungarischer Flötist Andras Adoran (*1944), von Aurèle Nicolet ausgebildet und seit 1974 in München ansässig, spielt das Werk fantasievoll und wird vom ‘Nationalen Polnischen Rundfunkorchester in Katowice’ (NOSPR) unter Tadeusz Wojciechowski engagiert begleitet.

Die ‘Farewell Music’ von 1997 ist eine Hommage an Witold Lutoslawski. Im Gegensatz zu ‘Hommage a Brahms’ kommt das Stück ohne musikalische Allusion an den geehrten Komponisten, also Lutoslawski, aus. Antoni Wit dirigiert es messerscharf.

Die Messe für gemischten Chor, Orgel und Orchester op. 68 aus dem Jahre 1996 dauert etwa 25 Minuten und enthält Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei. Kyrie und Gloria sowie Credo und Sanctus sind ‘bogenförmig’ attacca miteinander verbunden, das Agnus Dei folgt sozusagen als Epilog.

Meyer sieht sein Werk trotz des liturgischen Texts al seine Art absolute Musik an, was ich nicht nachvollziehen kann, wenn ich mir das sehr ausdrucksvolle Werk anhöre, das sowohl im Instrumentalen wie im Vokalen den Text sehr deutlich ‘darstellt’.

Als diese Aufnahmen entstanden, war Antoni Wit Chefdirigent des Orchesters von Katowice und er brachte es auf sein unvergleichlich hohes Niveau. Er prägte auch seinen stupend mühelosen Umgang mit de modernen Musik, was heute ein Markenzeichen des NOSPR ist, und das wiederum hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die UNESCO Katowice mit den Titeln ‘Stadt der Musik und ‘Creative City’ auszeichnete.

Die komplexe Komposition der Messe op. 98 ist mit ihrer unorthodoxen Instrumentierung bei Antoni Wit gut aufgehoben. Er zeichnet die Linien straff und gibt der Musik viel Klarheit. Neben dem exzellenten Orchester begeistert auch der Rundfunkchor aus Krakau, der klar artikuliert und sehr flexibel und ohne Schärfe singt.

A varied program of orchestral and choir works by Polish composer Krzysztof Meyer in excellent performances which, once more, show that the National Polish Radio Orchestra in Katowice is a first-rate ensemble, well at ease also with contemporary music.

  • Pizzicato

  • Archives