The Grand Mogul; Flötenkonzerte von A. Vivaldi, G.B. Pergolesi, J.-M. Leclair, M. Blavet und G.F. Telemann; Barthold Kuijken, Barockflöte, Indianapolis Baroque Orchestra; 1 CD Naxos 8.573899; Aufnahme 01/2013, 10/2014 & 02/2018, Veröffentlichung 06/2019 (65’27) - Rezension von Alain Steffen

Wer glaubt, die historisch informierte Aufführungspraxis sei eine rein europäische Angelegenheit, der wird hier eines Besseren belehrt. Unter dem Titel The Grand Mogul vereinigt diese Naxos-CD fünf Konzerte für Flöte von Antonio Vivaldi, Giovanni Batista Pergolesi, Jean-Marie Leclair, Michel Blavet und Georg Friedrich Telemann. Auf der Barockflöte begeistert der mittlerweile siebzigjährige Barthold Kuijken, Bruder von Sigiswald und Wieland, mit einem ebenso gekonnten wie musikantischen Spiel, das diese fünf Werke demnach in bestem Licht erscheinen lässt.

Begleitet wird er vom Indianapolis Baroque Orchestra, dessen musikalischer Leiter er ist, und das sehr unbefangen und spielfreudig an die Musik herangeht. Die virtuosen und klangschönen Wiedergaben entsprechen dem Geist des Barock, wo Lebenslust und nicht Intellekt im Mittelpunkt musikalischen Schaffens stehen.

Die Aufnahmen stammen von 2013, 2014 und 2018, lassen aber dennoch ein einheitliches Interpretationskonzept erkennen. Das klangliche Resultat ist bei den beiden rezentesten Aufnahmen (Vivaldi und Telemann) am besten. Der Titel der CD bezieht sich übrigens auf das Flötenkonzert von Vivaldi, das denselben Titel Il Gran Mogul trägt.

Anyone who believes that historically informed performances are a purely European affair will be disabused by this release. Under the title The Grand Mogul, the Naxos CD brings together five flute concertos by Antonio Vivaldi, Giovanni Batista Pergolesi, Jean-Marie Leclair, Michel Blavet and Georg Friedrich Telemann. On the baroque flute, the seventy-year-old Barthold Kuijken, brother of Sigiswald and Wieland, inspires with his skilled musical playing, which makes the works appear in the best light. He is accompanied by the Indianapolis Baroque Orchestra, of which he is the musical director. The ensemble approaches the music in a very fresh and joyful manner. The virtuoso and beautiful performances perfectly fit the spirit of this Baroque music, where joie de vivre and not intellect are at the centre of musical creation.

 

 

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