Wolfgang Amadeus Mozart: Fagottkonzert KV 191; Johann Nepomuk Hummel: Grand Concerto F-Dur für Fagott & Orchester; Johann Baptist Vanhal: Fagottkonzert Nr. 2 C-Dur; Sophie Dervaux, Fagott und Leitung, Mozarteumorchester Salzburg; 1 CD Berlin Classics 0302341BC; Aufnahme 2021, Veröffentlichung 05.2022 (58’54) - Rezension von Alain Steffen

Sophie Dervaux und das Mozarteumorchester Salzburg erkunden auf dieser CD das eher selten gespielte Repertoire für Fagott. Es ist ein ehrgeiziges und mutiges Projekt, das Aufmerksamkeit verdient. Natürlich ist das Fagott kein wirklich interessantes Instrument für Konzerte, aber gerade deshalb lohnt es sich zu hören, wie unterschiedlich diese drei Komponisten damit umgegangen sind und es in Szene gesetzt haben.

In Sophie Dervaux, Solofagottistin der Wiener Philharmoniker, haben sie eine exzellente Interpretin gefunden. Ihr warmer, wunderbar weicher Klang, der in den schnellen Läufen immer wieder erstaunlich virtuoses Potential besitzt, zeigt die kompositorische Qualität der drei Werke. In den schnellen Läufen reagiert Dervaux extrem wendig und spielfreudig, in den getragenen Passagen wunderbar lyrisch und immer kreativ.

Das Mozarteumorchester Salzburg ist ihr dabei ein idealer Partner und die kleine Besetzung erweist sich als ideal für diese fast kammermusikalische Interpretationen. Die Tutti-Passagen werden von Sophie Dervaux selbst dirigiert, hier fehlt es dann allerdings etwas an Nuancenreichtum und Transparenz in den Stimmen. Ansonsten ist dies eine sehr gute CD, die unbedingt zu empfehlen ist, weil sie wenig bekanntes Repertoire auf höchstem spielerischem Niveau vorstellt.

Sophie Dervaux and the Mozarteumorchester Salzburg explore on this CD the rather rarely played repertoire for bassoon. It is an ambitious and courageous project that deserves attention. Of course, the bassoon is not really an interesting instrument for concertos, but that is precisely why it is worth listening to how differently these three composers have handled and staged it.
In Sophie Dervaux, principal bassoonist of the Vienna Philharmonic, they have found an excellent interpreter. Her warm, wonderfully mellow sound, which has amazing virtuosic potential, shows the compositional quality of the three works. In the fast passages, Dervaux responds with extreme agility and temperament, in the sustained passages her performance is wonderfully lyrical and always creative.
The Mozarteumorchester Salzburg is an ideal partner for her, and the small ensemble proves ideal for these almost chamber music-like interpretations. The tutti passages are conducted by Sophie Dervaux herself, but here there is a slight lack of nuance and transparency in the voices. Otherwise, this is a very good CD that is definitely recommended because it presents little-known repertoire at the highest level of playing.

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