Alexander Scriabin: Complete Poèmes (Deux poèmes op. 32, Poème tragique op. 34, Poème satanique op. 36, Poème for Piano op. 41, 2 Poèmes op. 44, Feuillet d'album op. 45/1, Poème fantasque op. 45/2; Scherzo op. 46, Quasi Valse op. 47, Rêverie op. 49/3, Fragilité op. 51/1, Poème Aile op. 51/3, Danse languide op. 51/4, Trois Morceaux op. 52, Ironies op. 56/2, Nuances op. 56/ 3, 2 Pièces op. 57, Albumblatt op. 58, Poème for piano, op. 59/1, Poème-Nocturne op. 61, 2 Poèmes op. 63, Poèmes op. 69 Nos. 1 & 2, Deux poèmes op. 71, Vers la flamme op. 72, Deux Danses op. 73); Garrick Ohlsson, Klavier; 1 CD Hyperion CDA67988; 12/13 (79'48) – Rezension von Remy Franck

Eine schöne Scriabin-CD ist dies geworden. Der amerikanische Pianist Garrick Ohlsson hatte vor Jahren schon seine Affinität zu dem russischen Komponisten gezeigt, als er die gesamten Etüden herausbrachte.

Scriabins ‘Poèmes’ entstanden ab 1903, und er komponierte solche Stücke bis zu seinem Tod im Jahre 1915. Garrick Ohlsson hat zusätzlich zu den eigentlichen ‘Poèmes’ – es sind ihrer 20 – noch eine Reihe von verwandten Kompositionen ins Programm gehoben.

Auffallend in Ohlssons Spiel ist das Tempo, wo er sich immer unter den schnelleren Interpreten einreiht. Genau so prägend sind die Farben, die immer klar sind, und nie zu warm. So kommt das latent Nervöse bei Scriabin selbst da zum Ausdruck, wo er sich verträumt poetisch gibt. Ohlsson wird auch nie sentimental, versucht nicht, die Musik programmlich auszudeuten, wovor Scriabins erster Biograph, der Komponist und Schriftsteller Evgeny Gunst ja ausdrücklich gewarnt hat.

Anregend ist auch die Mischung: obwohl der Interpret hier nach steigender Opuszahl verfährt, bleibt genug Abwechslung zwischen ruhigeren und aufgewühlteren Stücken, so dass nie auf Dauer eine verträumte Stimmung entsteht. Alles in allem kann man schlussfolgern: so soll Scriabin klingen!

Garrick Ohlsson is an ideal interpreter of Scriabin’s music. With rather quick tempi, an unfailing sense for nuances and contrasts he always suggests that Scriabin was not a dreamer but a man living on the end of his nerves.

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